Abriß der Ortsgeschichte. 497
Rothbarts Heere beim 3. Kreuzzug. Vor der Einschiffung zu Regensburg
vermachten sie ihre Güter in Trembenstorft) (Tremersdorf) und Ha-
selbrun ?) ihrem Vetter Friedrich, genannt Walpoto, für den Fall, daß sie
auf der Farth umkämen. Den Reinold ereilte der Tod vor Adrianopel im
Eingange des Jahres 1190 nebst Rudpertus von Aspirmont und Symon
Grafen von Spanheim, welche ausdrücklich drei der vorzüglichsten Streiter
genannt werden. Auch Eberhard muß dieß Loos getheilt haben, da
diese Güter wirklich an den Walpoto fielen, der sie im J. 1243 an Speins-
hart veräußerte.
Adelfolc selbst scheint sich in späteren Jahren in seine Stiftung zu be-
schaulichem Gebete zurückgezogen zu haben, da das Bamberger Domkapitel
im Jahre 1174 das zum Jahrtag der Adelheit von Horburg erhaltene Gut
in Tumpach an Adelvolc von Speinshart vertauschte.
Die Klosteraufzeichnungen nennen Herzog Otto von Meran, die Land-
grafen von Falckenberg (Leuchtenberg) und Bischof Heinrich von Regensburg
als besondere Wohlthäter. Der 29. Prior Georgius Taurus (Ochs) von
Gunzendorf ward 1459 erster Abt und erhielt die Pontifikalien vom Kar-
dinal Bessarion:) Unter seinen Nachfolgern erlebte Bruder Hermann (er-
wählt 1503) die Einnahme des Klosters durch Markgraf Friedrich von Bran-
denburg, während der 6. Abt Johann Georg von Gleißenthal zur protestan-
tischen Lehre übertrat, nach dessen Tode das Kloster säcularisirt wurde.
Die Prämonstratenser kehrten bei Wiederherstellung der Klöster 1661
10. Dez. in die verlassenen Mauern zurück und lebten darin, Kriegsdrang-
sale und den Brand von 1705 abgerechnet, ungestört ihren geistlichen Uebun-
gen bis zur neuen Aufhebung im Jahre 1803. Das Kloster erfreute sich
1) Tremersorf (auch Alten-Tremersdorf). Das Patrenatrecht über die Kirche
daselbst schenkte Pfalzgraf Otto von Witelinesbach an Speinshart, worein der
Bischof Conrad von Regensburg 1202 willigte. 1227 erscheint ein Albert von
Trebensdorff als Zeuge und die Gebrüder und Vettern Cunrad und Witigo
Eberhard und Vschalch von Trebensdorf verkauften einen lehenbaren Hof daselbst
an Speinshart, den Herzog Rudolf freite (1294), einen andern Hof bei der
Brücke tauschte dieses (1299) vom Herzog Rudolf und dessen Bruder Ludwig gegen
einen solchen in Aichach ein, einen dritten endlich erhielt es mit der Vogtei
über Preissach von den Landgrafen von Leuchtenberg zu eigen (1264). Al-
tentrembensdorff hieß der dortige Sitz der Kärgel (zu Eschenbach). Das Kloster
durfte in Tremersdorf folgende Gewerbe halten: 1 Schmid, 1 Schuster, 1
Schneider, 1 Weber, 1 Schenken, 1 Bäcken (der aber nicht „zu feilen kaufen“
backen durfte).
!) Zwei andere Höfe daselbst, die Gottfried von Hage von ihm zu Lehen hatte,
gab dieser Walpoto (auch von Zwercau genannt) dem Kloster 1235 zu eigen.
½) Er legte den großen, über 1 Meile im Umfang haltenden Weiher nächst dem
Kloster an, und erhielt den Titel „Pfalzprälat“.
Bararia I. 32