4 Die geognostischen Verhältnisse des ostbayer. Grenzgebirges.
Regenstauf und am Keilberge, dann an der Donau abwärts, Straubing gegen-
über, bei Münster (hier auch brauner Oolithkalk), bei Flintschbach unfern Oster-
hofen, und endlich in vielen einzelnen Gruppen zwischen Vilshofen, Orten-
burg und Passau im Neuburger-Walde (Oberöder, Zeitlarn, Aichberg, Maier=
hof, Weng, Söldenau, Hainbuch, Marterberg, Kalchberger (Oolith und Jura-
kalk) und Fürstenzell).
Die jurassischen Ablagerungen, namentlich der Lias, welche auf der
ganzen östlichen Seite des Frankenjura im Vergleich zu der Entwicklung im
Westen, besonders in der schwäbischen Alp, sehr abweichend beschaffen und
eigenthümlich verschwächt erscheinen, nehmen in dem Grade ihrer Annäherung
an den Urgebirgsrand in dieser besonderen Art und Beschaffenheit so zu, daß
sie zuletzt kaum mehr den Schichten im Westen ähnlich sind. Es prägt sich in
ihnen dentlich der Charakter von Strandbildungen um so mehr aus, je näher sie
an's Urgebirge herantreten und je tiefer sie in die Buchten desselben eindringen.
Wir geben von diesen Strandbildungen hier eine kurze Uebersicht. Der Lias,
welcher bei Amberg noch ziemlich schichtenreich gefunden wird, verändert sich
in seinem Fortstreichen am Rande des Bodenwöhrer Beckens und südwärts
bis zum Keilberge an der Donau in auffallender Weise. Von seinen unteren
Lagen ist nur mehr hier und da ein dünnschichtiger, gelber Sandstein mit
Ammonttes ang#ckacus (Keilberg) sichtbar, zumeist wird er von einem grob-
körnigen, eisenschüssigen Sandsteine repräsentirt, der selten Arieten umschließt,
dagegen öfters bauwürdige Brauneisensteinnester beherbergt. Vom unteren
Lias ist weiter Nichts entwickelt. Der mittlere Lias erscheint in Form
eines sandigen, grauen Kalks und grauen Mergels, mit Pleurotomaria an-
glica, Avicula eignipes, Ilhanchonella tetraëdra (Bodenwöhr), I acuta
(Keilberg). Stelleuweise sind darin abbauwürdige, braune und rothe oolithi-
sche Eisenerze angehäuft (Bucherzeche bei Bodenwöhr, Keilberg bei Regens-
burg). Der obere Lias endlich wird durch Posidonomyen-führende Mergel-
schiefer, die am Gebirgsrande selbst ganz schwach, blättrig und gelblich gefärbt
sind und durch Mergelschichten mit verkalltem Ammonites radians vertreten.
Von höheren Schichten finden sich erst bei Amberg der Opalinusthon (mit
Ammontkes opal#n#s (Altenricht) und dann in besonderer Mächtigkeit ein
gelber, eisenschüßiger Sandstein mit Sandeisenstein in Schwarten, der bis
zum Donauufer beim Tegernheimer Keller fortstreicht. Er umschließt Am-
monites Murchisonae, Avicula elegans und Andeutungen des im Norden
so eisenreichen Eisenoolithflötzes (unterer Oolith). Auf diesen Eisensandstein
folgt im Ganzen nicht über 15—20“ mächtig eine Zone von wechselnd thoni-
gen grauen Kalkbänken mit braunen Eisenoolithkörnchen und von grauen, gelb-
lichen Mergeln. Zwei Oolithkalkbänke liegen zu unterst und umschließen 44-
monites Humpliresiunus und Belennites gi qanteus, höher aufwärts den
Animonites Parkinsoni. Gegen oben lagert dann noch eine dritte Oolithbank,
welche Ammonites macrocepsiadus umschließt. Häufiger findet sich dieser Am-