Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Klimatologie. 55 
Anmerk. Auch hier bezeichnen wie im ersten Bande die den Ortsnamen beigefügten 
Ziffern Meereshöhe und Beobachtungsdauer. Die Beobachtungen von Pilsen, Eger, 
Krumau, Kuttenplan, Marienbad, Bayreuth, Niederaltaich, Landshut und Scheyern 
sind Dove's Temperaturtafeln, die Beobachtungen von Waldsassen, Burglengenfeld, 
Altdorf und Mallersdorf sind Lamont's Annalen für Meteorologie und Erdmagne- 
tismus, sowie dem 1. Bande der Annalen der k. Sternwarte bei München ent- 
nommen. Die Data von Regensburg sind aus v. Schmögers meteorologischen Beob- 
achtungen zu Regensburg, Nürnb. 1835; die Freisinger Beobachtungen verdanke ich 
der handschriftlichen Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. Meister; die Temperaturver- 
hältnisse der Stationen Regen, Viechtach und Riedenburg habe ich aus den von 
Hru. Direktor Dr. Lamont mir überlassenen Aufzeichnungen der HH. Gerichtärzte 
DD. Brunner, Frank und Wolff nach Differenzen mit Bogenhausen berechnet. Eben- 
so verdanke ich die Beobachtungen des Hrn. Forstmeisters Hilber (zuerst in Schön- 
berg dann zu Passau) Hrn. Dr. Lamont; bei beiden Stationen sind die von La- 
mont (Annalen der k. Sternwarte I1) angegebenen Correctionen zur Berechnung 
des Tagesmittels bei beliebigen Beobachtungsstunden angebracht, während die im 
1. Bande befindlichen Angaben für Passau das direkte Mittel bezeichnen. Der Vor- 
stand des k. Ministerialforstbureaus Hr. Ministerialrath Dr. v. Mantel hatte die Gütte, 
durch Vermittlung des k. Kreisforstbureaus zu Regensburg in dem Kreise Oberpfalz 
und Regensburg nach meteorologischen Beobachtungen Nachforschungen anstellen zu lassen 
und so bin ich noch in den Besitz der Aufzeichnungen der HH. Bezirksgerichsarzt 
Dr. Lukinger in Amberg und Revierförster Wacker in Erbendorf gelangt. Die Tem- 
peratur-Angaben von Bogenhausen endlich sind dieselben wie im 1. Bande. 
Vergleicht man die Angaben der vorstehenden Tabelle mit den Resulta- 
ten der Münchener Sternwarte (Bogenhausen), welche wir als Normalstation 
annehmen wollen, so ergibt sich für die Stationen der Oberpfalz sowohl als 
auch von Niederbayern ein größeres Schwanken der extremen Jahreszeiten. 
Beide Kreise haben mit etwaiger Ausnahme des an Oberbayern grenzenden 
Striches von Niederbayern ein excessiveres Klima als das oberbayerische Flach- 
land. Die Ursache dieser Erscheinung haben wir in der geringeren Meeres- 
höhe und in dem Umstande zu suchen, daß die genannten Kreise von Ge- 
birgen mehr durchwoben sind als Oberbayern. Die Differenzen der Jah- 
reszeiten sind der ersteren Ursache wegen größer in Regensburg, wo die 
Wirkung der Berge sich nur sehr wenig verspüren läßt; aber in Beziehung 
auf die Meereshöhe sollten die Temperaturschwankungen zu Schönberg nicht 
größer sein als in Bogenhausen. Die Ursache warum dieses doch der Fall 
ist, liegt in den Bergen, die zwar minder mächtig sind als die Alpen, die 
aber der Beobachtungsstation näher liegen. Wenn übrigens die besprochene 
Wirkung des Gebirges auf die Temperatur der Niederungen wohl als sicher 
anzunehmen ist, so darf dabei doch nicht übersehen werden, daß eine Niede- 
rung so eingeschlossen sein kann, daß die auf verschiedenen Seiten, also nach 
entgegengesetzten Richtungen wirkenden Berge ihren Einfluß gegenseitig auf- 
heben. Ein solcher Fall scheint in Bayreuth vorzuliegen.
	        
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