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turalien und an baarem Gelde 300,000 Gulden abgeben und noch 1799 an
Kurfürst Karl Theovor 114,000 Gulden bezahlen konnte. Unermeßlich wurde
das Vermögen dieses reichsten aller Cisterzienserklöster in Deutschland ze-
schätzt, so daß man bei dessen Auflösung (11. Febr. 1803) unter Abt Athana-
sius Hettenkofer den Werth des gefundenen Goldes, Silbers und an Edel-
steinen nach Brenner auf eilf Millionen anschlug.
Die Veste Hardeck erwarb Abt Johann (1316, 23. April) von seinem
Gevatter, dem Landgrafen Ulrich von Leuchtenberg, um 270 Schock Prager
Groschen nebst Vogtei und allen Rechten und Nutzungen. Sie war (1359,
18. März) einem Egerer Bürger, Niclas vom Aynsidel, nebst den Dörfern
Albenreuth, Altalbenreuth, Schachten, Boden, Gosel und Mugel um 1000
Pfr. Heller veräußert und von diesem weiter an Konrad von Weidenberg
verkauft worden, von dem das Stift diese Güter (1359, 13. Dezbr.) um die
dreifache Summe (3060 Pfd. Heller) einlösen mußte. Hiezu ertheilte Karl IV.
(1360) seinen Consens, „da diese Güter von der Krone Böhmesn zu Lehen
rührten“.
Der Markt Konnersreuth erhielt 1468 vom Abt von Walrsassen
Marktgerechtsame und ein Wappen. Seine Bürger hatten ehedem im Reh-
berg die Jagdgerechtigkeit. Die Oberndorfer von Machersdorf hatten diesen
Ort (1362, 12. Juni) um 400 Pfr. Heller auf 4 Jahre in Pfand (mit Aus-
nahme des Halsgerichtes). Die razu gehörige Veste Fockenfeld, wo Dr.
Lanzer eine landwirthschaftliche Geräthe= und Maschinenbau-Fabrik errichtete,
erwarb das Stift (1362, 27. März) sammt dem Teiche und dem Gerichte
von Hanns Schirntinger, Richter zu Tirschenreuth. Den Zehenten daselbst
und in Büchelberg hatte es schon (1268) vom Deutschen Orden in Eger
eingetauscht.
In einem Grunde voller Teiche, zwischen zwei waldigen Bergen, liegt der
Markt Waltershof mit seinem großen Sch.osse, der ehemaligen Richter-
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grafen von Leuchtenberg und der Nothaffte. In der Nähe entdeckte am Glaß-
berg, worauf Abt Daniel (1161— 1194) die hl. Dreifaltigkeitskapelle erbaute,
Hanns Hellmann eine Siegelerde (terra sigillata) und erhielt gegen Entrichtung
des Zehenten von Ferdinand Maria (1668) die Erlaubniß darnach zu graben.
Der Protest des Abtes von Waldsassen wurde (1670) zurückgewiesen wegen des
dem Kurfürsten ausschließlich zustehenden Bergwerks-Regales.
Eine Viertelstunde südlich an der Straße nach Mitterteich liegt das Dorf Kondrau
mit seiner auf einer Wiese entspringenden vortrefflichen eisenhaltigen, an Geschmack
dem Selterserwasser ähnlichen Säuerlingquelle, welche reinigende und auflösende
Wirkung hat. Es wurde von Kenrad von Falkenberg an das Kloster verkauft,
worauf sein Schwiegersohn Eberhard von Weidenberg (1257) auf dieses Dorf
und auf Pleissen, die Steinmühle, die beiden Sterz und andere Orte gegen
66 Pfd. Egerer Münze verzichtete.