Full text: Handbuch der Deutschen Verfassungen.

Verlag von Duncker & Humblot, München und Leipzig. 
Charakterbilder. 
Von Gustav Schmoller. 
Geheftet M. 7.—, gebunden M. 8.50. 
  
.Die Kunst Schmollers in der Cbarakterzeichnung, dem Entwickeln geschesgiseen Zusammen- 
bänge, der — des Gegensätzlichen, dem Äufweisen der Licht- Schattenseiten, ist 
bekannt, nicht minder seine Vorliebe zu einer Darstellung sachlicher Probleme" ioe die Darstellung 
der Träger dieser Probleme. — Man erinnert sich, daß er verschiedentlich statt über „Die preußischen 
Finanzen des 19. Jabrhunderes“ über „Die preußischen Finanzminister“ dieser Zeit gelesen bat. Den 
rokliegenden „Charakcerbildern“ kommt noch weiter zustatten, daß es sich darin großenrells um Der- 
önlichkeiten, Staatsmänner, Gelehrte, Schrifesteller, Beamte, Anrernebmer, handele, die der WVerfasser 
elbst ziemlich genau kannte. So find sie Überall anregend, mögen sie im einzelnen als eigencliche 
Bemälde wie bei Gustav Rümelin oder bei Heinrich von Sybel und Heinrich von Treieschke ausgefübre 
ein oder sich auf flüchtige Skizzen beschränken wie bei dem Finanminsster v. Miquel. 
ademische Blätter, Berl.) 
Schmollers wissensshaklicher Ruf, der lange zum Ruhm abrar stebt fest. Voech seine edle 
gediegene Schreibweise, die mie Weisbeie gesättigt ist, ohne doch jemals trocken und unelegant zu 
werden, kenne wohl jeder — .. DOie Dersönlichkeilcen in ihrem Wesen zu erfassen, ist von jeber 
das Bestreben Schmollers gewesen, wie er in der Vorrede bekundet. Nun welch ein glänzender Porträtist 
er als Kulturhistoriker ist, das wissen Generationen, die in den letzten Dezennien als Studierende zu 
Schmollers Flßen gesessen haben. (Königsberger Blätter.) 
Schmollers Scil ist frisch und flüssig und seine Darstellung bält alles überflüssige und 
störe nde Beiwerk fern. Der Wert dieser „Cbarakterbilder“ bestebt auch darin, daß Schmoller dem 
Ceser zu zeigen sucht, daß die Foreschricte der Geschichte und der Menschheit darauf beruhen, daß immer 
wieder einzelne große und edle Naturen alle Kraft und alles individuelle Lebensgllick einseyen für den 
Kampf um ein großes iveales bebenszlel. (Wissen und Leben, Zürich.) 
Bismarcks 
Finanz= und Wirtschaftspolitik. 
Eine Darstellung seiner volkswirtschaftlichen Anschauungen. 
Von Dr. Oswald Schneider. 
Preis M. 7. —. 
Das vorliegende Vuch ist mehr als eine trockene, rein wissenschaftliche Srrstelie der Wtreschafts- 
volieik des großen Kanzlers; es ist vielmehr eine lebensvolle Schilderung gerade dieser Bismarckischen 
  
  
sind Biemarcks Verdienste gerade auf diesem Gebiere seinen anderen durchaus ebenbllreig. Wir 
müssen die wireschafespolltische Täcigkeic des ersten Kanzlers um so höher elnschäden, als es sich bier 
um Dinge handelc, dle ihm nach seiner eigenen Angabe von Hause aus durchaus fern lagen. Der Ver- 
fasser hat recht, wenn er meint: „Er (Bismarch bat die Wege eingeschlagen, auf welchen wir welter 
schreiten müssen, wenn wir ein starkes mächtiges Volk bleiben wollen.“ Das Buch verdiene die wetreste 
Verbreitung, es sollte in der Bibliochek keines politisch irgendwie sich betärigenden Mannes febten. 
Dresdner Nachrichte 
Geschichte Bismarcks. 
Von Max Lenz. 
Dritte, verbesserte und ergänzte Auflage. 
Geheftet M. 8.—, gebunden M. 9.60. 
Nicht das Leben und die persönlichen Geschicke Bismarcks behandelt der bekannte Berliner 
Histortker in diesem Werke, sondern die durch Bismarck mictelbar und vor allem unmittelbar berbel 
geführte Geschichte Prespen-Hrusfchlanss in der zwelten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. — Für 
den Historiker ist die „Geschichte Bismarcks“ von Lenz elne willkommene wren 3abrenm seren wissen- 
sehafeliche Zusommenfassung der polleischen Tärigkeit Bismarcks. (Bismarck-Bund.)
	        
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