fullscreen: Fürst Bismarck und der Bundesrat. Dritter Band. Der Bundesrat des Deutschen Reichs (1873-1878). (3)

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eine besondere und eigentümliche gewesen, wie das bereits in meinem Werke: 
„Fürst Bismarcks neue Tischgespräche und Interviews,“ S. 110 ff. hervor- 
gehoben ist. Die jetzige Gelegenheit hat mir zugleich Anlaß zu einigen Be- 
richtigungen der dortigen Darstellung gegeben. Bekannt mußte dem Fürsten 
Dr. Jacobi schon während seiner Thätigkeit als politischer Decernent im Mini- 
sterium des Innern während der sogenannten Konfliktszeit geworden sein. In 
späteren Jahren, namentlich während seiner Thätigkeit im Bundesrat, hat es 
nicht an Andeutungen gefehlt, daß dem Reichskanzler seine politisch und kirchlich 
positive Richtung zu weitgehend erschien; der Fürst fürchtete wohl einen über- 
mäßigen Einfluß dieser Richtung auf das amtliche Verhalten. Als Jacobi von 
dem zeitweisen Ministerpräsidenten Grafen Roon aufgefordert wurde, die Stelle 
des ersten vortragenden Rats im Staatsministerium zu übernehmen, wollte er, 
obgleich damit ein Avancement verbunden war, schon mit Rücksicht darauf, daß 
nach seiner Ueberzeugung das Fernbleiben des Fürsten Bismarck von der 
Ministerpräsidentschaft nicht von langer Dauer sein konnte, darauf nicht ein- 
gehen, wenn sein Eintritt nicht auch dem Fürsten genehm sein möchte. Er 
suchte sich darüber bei dem bisherigen Inhaber jener Stelle, dem mit den 
Auffassungen des Fürsten sehr vertrauten Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrat 
Wagener zu informieren. Dessen Meinung war, der Fürst würde zwar Jacobi 
nicht aus eigenem Entschluß berufen, würde aber gegen dessen Eintritt auch 
nichts zu erinnern haben. Hinzu kam, daß, wie schon erwähnt, Jacobi kurze 
Zeit vorher, da Wagener noch im Amte war, von letzterem aufgefordert worden 
war, die zweite Ratsstelle im Staatsministerium zu übernehmen, und daß dies 
nicht füglich ohne Wissen und Willen des Fürsten geschehen sein konnte. So 
folgte Dr. Jacobi dem an ihn ergangenen Rufe. Die persönliche Aufnahme, 
die derselbe bei dem Fürsten fand, als dieser das Präsidium wieder übernahm, 
war jedoch eine der Voraussicht gegenüber minder günstige. Die Lösung dieses 
Verhältnisses geschah alsbald, da Jacobi als Ministerialdirektor in das Handels- 
ministerium zurückberufen wurde. Wiederum aber hatte er direkt unter dem 
Fürsten zu arbeiten, als dieser selbst das Handelsministerium übernahm. Daß 
der Fürst über die Haltung dieses Ministeriums in der zurückliegenden Zeit 
recht ungehalten war, ist bekannt. Zunächst verantwortlich für das, was 
geschehen war, war der abgetretene Minister, dem Fürsten gegenüber aber stand 
nun der nächstverantwortliche Unterstaatssekretär, dem der Fürst auch bei 
der ersten Audienz seinen Unwillen zu erkennen gab. Geschäftlich ordnete der 
Fürst, der sich kurz nach Uebernahme des Handelsministeriums für längere Zeit 
nach Friedrichsruh begab, an, daß ihm über die laufenden Eingänge Journal- 
auszüge nachgesandt würden; sein Bleistift kreidete dann die Gegenstände an, 
deren Erledigung er sich selbst vorbehielt. Ein gleiches Verfahren war beim 
Auswärtigen Amt seit längerer Zeit eingebürgert. Indessen die dortigen Ge- 
schäfte waren dem Fürsten so geläufig, daß ihm die kurzen Journalbezeichnungen
	        
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