Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1806. (1)

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Kegel, u. dgl. Dadurch zieht er die Auf- 
merksamkeit der Kinder auf den vorgezeich- 
neten Gegenstand; sie hören ihm lernbegierig 
zu; die Augen sind durch das sinnliche Bild, 
und der Verstand durch die Worte des Leh- 
rers beschäftigt; es herrscht Ruhe und Stil- 
le, und der Unterricht findet geneigtes Ge- 
ber und eine bleitend. Staͤtte. 
4. 
Das Nachmac von Zeichnungen die- 
ser Art giebt uͤberdieß eine nuͤtzliche stille 
Beschaͤftigung, waͤhrend der Lehrer sich an 
eine andere Klasse oder Abtheilung wendet, 
und eine auf dem Schreib-Unterrichte zu- 
traͤgliche Uebung des **“ und der Hand. 
Die dem Kinde en wenigstens dem 
Namen nach bekannten, unentbehr- 
lichsten und nütlichsten Handwerke 
und Künste werden vom kehrer zuerst be- 
handelr, und so wieder von dem eichteren 
und Bekannteren zu dem Schwereren und 
Unbekannreren fortgeschricten. 
g. 6. 
Sobald der Lehrer die Kunst oder Pro- 
fession genannt hat, wovon er handeln will, 
soll er die Schüler auffordern, ihm entwe- 
der ein Werkzeug und dessen Gebrauch, oder 
ein Erzeugniß derselben u. dgl. m. anzuge- 
ben. Aus dem, was die Schüler ihm nen- 
nen und sagen, erfähre er, was sie von der 
Sache schon wissen, oder was sie noch nicht, 
oder irrig wissen. 
7. 
Bey Eelegenheit, wo von verschiedenen 
mechantschen Fertigkeicen und Produkten die 
Rede ist, lassen sich den Kindern auch die 
ihnen dußerst angenehmen Kunst-Erfin, 
dungen Erzählungsweise bekannt machen, 
und dabey so manche moralische Bemerkun- 
gen über die Kräfte und Vorzüge des Men- 
schen vor allen anderen Erde-Wesen und 
dergl. anbringen. So führe auch z. B. das 
Handwerk des Glasers auf die Erzeugung 
des Glases, und diese auf die Erfindung 
des Glases; von diesem rohen Materiale 
kömmr die Rede auf das Veredelte, die Au- 
gengläser, Vergrößerungs= und Ferngläser; 
davon auf die Entdeckungen mit letzteren, 
auf die Millionen Seerne der Milchstrasse 
u. s. w. Wags ist natürlicher und leichter, 
als durch einige Folgerungen und Bemer- 
kungen hierüber die religiösesten Gedanken 
und Empfindungen in den Kindern zu er- 
wecken? 
g. 8. 
So wie Mensch, Natur und Kunst 
reichen und abwechselnden Stoff zu muͤndli- 
chen Unterhaltungen zwischen Lehrer und 
Schuͤlern geben; eben so leicht und zweck- 
maͤßig lassen sie sich auch zu schriftlichen 
Versuchen und kleinen Auffätzen 
der Jugend benuͤtzen. 
V. Sprache. 
—iei 
Die Kinder sind, zum großen Vortheil 
für den Lehrer, neugierig. Wer diesen 
Wink der Natur gehsrig zu deuten und zu 
benützen versteht, wird die Kleinen nicht nur 
auf eine einfache und angenehme, sondern 
jugleich auch auf eine sehr lehrreiche und
	        
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