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ratelen des Stiftungs= und Kommunal-Ver-
mögens über.
VI. Um die erste und wichtigste Aufgabe
der Sciftungs" Kuratel, nämlich die Ver-
mögens-Inventarisation und die Etats-For-
marion ungehinderter bearbeiten, und die
Resultate dieses unerldßigen Geschäftstheiles
noch im Laufe des gegenwärtigen Etatsjahres
180“ zur Vorlage bringen zu können, sollen
die noch nicht abgelegten, oder die noch nicht
revidirten Rechnungen der Stfrungen und
Kommunitäten, jene für das neunmonalliche
Etatsjahr rgoy eingerechnet, wie bieher
von der Landesdirektion aufgenommen, und
die Revisions-Protokolle der Kuratel zur Ein-
sicht und Ausfertigung mitgetheilt werden.
VII. Aus der im vorstehenden Artikel an:
geführten Erwägung darf kein anderer Ge-
schses-Rückstand von der Landes: Direktion
auf die Kuratel des Stiftungs= und Kom-
munal-Vermögens übergehen, sondern das
General-Landes-Kommissariat wird hiedurch
beauftrage, die Landes-Direktions-Rähe zur
Ausarbeitung und zum Vortrage aller noch
unerledigten Gegenstände bey der Kuratel
anzuhalten, wenn auch diese Gegenstände
nach dem Inhalte des vorstehenden II. Arti=
kels ausschlüssig zum Ressort der Kurarel ge-
hören, in welchem Falle jedoch die Ausferti-
gung des Beschlußes der Kuratel zustehet.
VIII. Alle übrigen seit der Einweifung der
Kuratel in ihre Funktionen eingelaufenen Ge-
genstände werden nach deu hiedurch gegebe-
nen Rormen behandelt.
IX. Diejenigen Gegenstände, deren Be-
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handlungs-Weise weder aus der ertheilten
Vorschrift, noch aus der Analogie angegeben
werden kann, sollen zur gemeinschaftlichen
Berathung zwischen der Kuratel und der Lan-
desdirektion gebracht, jedoch wie uͤberhaupt
alle nach dem IV. Artikel gemeinschaftlichen
Geschaͤfts-Objekte unter der Ausfertigung der
Kuratel erledigt werden. Muͤnchen den 9.
März 1807.
Max Joseph.
Freyherr von Monegelas.
Auf koniglichen allerbbchsten Befehl.
von Krempelhuber.
Provinzial-Verordnungen.
(Die Assimilirung der Tirollschen Lehengewohn-
heiten betreffend.
Wir Marximilian Josepp,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Um die Anstände zu entfernen, welche sich
über den Sinn und die Anwendung einiger
Dunkte Unserer Verordnung vom 11. vori-
gen Monats, in Betreff der Assimilirung
der Tirolischen Lehengewohnheiten, ergeben
könnten, haben Wir nachstehende nähere
Erklárungen hierüber ergehen zu lassen be
schlossen:
1) Die im Lo. Punkte enthaltene Be-
stimmung über die Theilung der Lehenfrüchte
auf Absterben des Vasallen ist nach dem
Grunde des Gesetzes nur von natürlichen,
nicht aber von bürgerlichen Früchten, welche
in jedem Falle den Allodial: Erben bis zum
Todestage verfallen, zu verstehen. «