1663
Außerten sich bald im wirklichen Leben. Er
faßte den Entschluß von den drei ihm zuge—
dachten Präbenden, nur jene an der Kathe-
dras -Kirche zu Bamberg beizubehalten.
Er fing an, als wirklicher Rath in der
damals sogenannten geistlichen Regierung zu
arbeiten.
Im Jahre 7767 den al. Juli trat er in
das Kathedral= Kapitel.
Von nun an erhob sich nicht leicht ein
dem Fürstenthume oder dem Domkapitel wich-
riges Geschást, woran er nicht den thätig-
sten Antheil hatte.
Nach Aufhebung der Jesuiten im Jahre
1773 war er einer der ersten und thärigsten
Mitarbeiter au dem neuen Erziehungs und
Studienplane.
Diese Geschäftsart gewann er so lieb,
daß er noch lange nachher Mitglied der ei-
gens ausgestellten Schulen und Studien-
Kommission blieb.
Mit gleichem Eifer nahm er sich der von
den Fürst, Bischösen Adam Friedrich von
Seinsheim, und Franz Ludwig von Erthal
errichteten Armen-Anstalten an. Unter dem
Leztern bearbeirete er eine tief durchdachte
und auf viele Erfahrung gegründere Abhand-
lung über das Armenwesen der Stade Bam-
berg.
Seine vielen auf solche Art erworbenen
Verdienste blieben nicht unbelohnt. Im Jahre
1770 ernannte ihn Fürst Franz Ludwig ven
Erthal zu seinem geheimen Nathe.
1664
Im Jahre 178o0 erhielt er von eben diet
sem Fuͤrst Bischofe das Amt eines Kustos
an der Kathedral-Kirche zu Bamberg.
Im Jahre 1700 wurde er von demsilben
zum Ober-Einnahms= Prästdenten erna#m,
welche Stelle er mit seiner gewohnten 201.
tigkeit vier Jahre lang rühmlichst begleirere.
Im Jahre 179. ward er durch einhellige
Stimmen seiner Mirkapitularen zum Dom-
Dechante gewähle, mit welcher Würde sene
eines besiändigen Sctatehalters, eines ordent=
lichen Richters des Pfleggerichts, und eines
Probstes an dem Kollegiatstifte zum heiligen
Jakob vereinigt war.
Am 4. November des nämlichen Jahres
emmpfieng er die Priesterweihe.
Nun zeigte sich sein hoher Geist und sein
tbatenreiches Leben im strahlendsten Lichte
Staͤte Wachsamkeit uͤber den ihm untetge-
ordneten Klerus, dem er mit eigenem Bei—
sriele vorleuchtete, weise Geschaͤftsleitung in
allen domkapitlischen Angelegenheiten, strengt
Justizpflege in seinen Gerichts-Bezirken,
ungeheuchelte Religiositckt in seinen priesten
lichen Amts, Verrichtungen, und eine mit
seinen zunehmenden Einkünften vermehne
fast grenzenlose Freigebigkeit gegen Armeund
Norhleidende, sowohl gegen Einzelne, als
Fanze Familien im Bürger-und Adelskarkt
waren die ausgezeichneten Tugenden, die ie
charakterisirten.
Im Jahre 170 erhielt er ven dem neu-
gewählten Fürstbischose Christoph Franz von