fullscreen: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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fest sieht in der allgemeinen Wehrpflicht eine Belastung der finanziellen 
und persönlichen Kräfte des einzelnen, die auf jeden Fall vermieden 
werden müsse. Um jedoch der wahren Demokratie zum Siege zu ver- 
helfen, müsse die englische Arbeiterschaft zeigen, was ein freies Volk 
ohne den Zwang der Wehrpflicht leisten könne. Infolgedessen müsse 
eder, der es irgendwie könnte, sich als Freiwilliger melden. 
Kriegsvorbereitungen der Türkei. 
Rom, 10. September. 
Die Turiner „Stampa“ spricht von Kriegsvorbereitungen der Tür- 
kei. Enver Pascha soll mit seinem kriegerischen Anhang immer mehr an 
Boden gewinnen. Eine Havasmeldung des „Messaggero“ scheint das zu 
bestätigen. Danach stehe eine türkische Armee zwischen Jaffa und Gaza 
bereit, in Aegypten einzumarschieren. Die Küste Syriens sei von eng- 
lischen Kriegsschiffen blockiert. 
Untergang eines japanischen Torpedobootszerstörers. 
Rotterdam, 9. September. Die japanische Botschaft in London 
erhielt die Nachricht, daß der japanische Torpedobootszerstörer „Schiro- 
taye“ infolge Nebels. und Regens auf einen Felsen stieß und unterging. 
Die Besatzung wurde gerettet. 
Erzbischof Szeptyki von Lemberg von den Russen verhaftet. 
Wien, 10. September. Der griechisch-katholische Erzbischof von 
Lemberg, Graf Szeptyki, der bei dem Herannahen der Russen trotz des 
Drängens seiner ruthenischen Freunde sich geweigert hatte, die Stadt zu 
verlassen, weil er in der Stunde der Not zu seiner Herde halten müsse, 
ist von der russischen Militärbehörde in Haft gesetzt worden. 
Fünfzig Geschütze erbeutet, Tausende von Gefangenen. 
Go.roßes Hauptquartier, 10. September. Die östlich Paris 
in der Verfolgung an und über die Marne vorgedrungenen Heeresteile 
find aus Paris und zwischen Meaux und Montmirail von überlegenen 
Kräften angegriffen. Sie haben in schweren zweitägigen Kämpfen den 
Gegner aufgehalten und selbst Fortschritte gemacht; als der Anmarsch 
neuer starker feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, ist ihr Flügel zu- 
tückgenommen worden. Der Feind folgte an keiner Stelle. Als Sieges- 
beute dieser Kämpfe sind bisher fünfzig Geschütze und einige tausend 
Gefangene gemeldet. . 
Die westlich Verdun kämpfenden Heeresteile befinden sich in fort- 
schreitendem Kampfe. 
In Lothringen und in den Vogesen ist die Lage unverändert. 
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat der Kampf wide hegemur. 
Der Generalquartiermeister v. Stein. 
Ein englischer Hilfskreuzer gesunken. 
London, 10. September. 
Die Admiralität gibt bekannt: Der als Hilfskreuzer armierte 
Dampfer „Oceanic“ von der White Star-Linie hat gestern nahe der 
Nordküste von Schottland Schiffbruch gelitten. Der Dampfer ist voll- 
ständig verloren. Alle Offiziere und Mannschaften wurden gerettet.
	        
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