Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1825. (9)

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Großherzogl. S. Weimar-Eisenachisches 
Regierungs-Blakk. 
Nummer 10. Den 9. September 1825. 
  
Am 3. September und die folgenden Tage feyerte Weimar eines der selten- 
sten und herzerhebensten Feste, das funfzigjährige Regierungs-Jubiläum seincö 
allverehrten Landesfürsten. Schon mehre Tage vorher waren die Bewohner 
der Hauptstadt mit biebe beschäftigt, ihre Hauser festlich zu schmücken, Alles 
regte sich in fröhlicher Thätigkeit, und nur der eine Wunsch schien in jeder Brust 
zu leben, dem erhabenen Gefeyerten den ganzen Umfang treuer Anhänglichkeit 
und dankbarer Verehrung an den Tag zu legen. Selbst die Hütten der Aermsten 
schienen in heitere Blumenlauben ungewandelt. Groß war die Freude am Vor- 
abend des Festes, Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten, den Erbaroßherzog 
und die Frau Großfürstin = Erbgroßherzogin, nebst den Durchlauchtigsten Prin- 
zessinnen von St. Peteröburg zurück kehren zu sehen. Außerdem wurde das Fest 
durch die Ankunft Sr. Durchlaucht des Herzogs von Sachsen-Meiningen, Ihrer 
Durchlauchten des Fürsten von Schwarzburg Rudolstadt, der Fürsten von Reuß- 
Schleitz und Reuß-Ebersdorf, des Erbprinzen von Schwarzburg-Sonderöhausen ver- 
herrlicht und Se. Hoheit Landgraf Christian von Hessen-Darmstadt überraschte am 
frühen Rrorgen durch Seinen ganz unerwarteten Besuch. Der anbrechende Morgen 
des Z. September sah die festlich und geschmackvoll mit Laub= und Blumengc= 
winden geschmückten Straßen von der wogenden Menge fröhlicher Einwohner der 
Stadt und des näheren und ferneren Landes, und von einer ungemein großen 
Anzahl Fremder belebt. Von allen Thürmen weheten Flaggen, und auf allen 
freyen Plätzen waren geschmückte Tribunen für Musik-Chöre errichtet. 
Um 5 Uhr begann der Donner der Kanonen, vom Läuten aller Glocken und 
von jenen in der Stadt vertheilten Musik-Chören begleitet, und mit dem Schlag 
der Fürstlichen Geburtsstundc, halb 6 Uhr, ertönte von tausend Stimmen der auf 
dem Haupt-Marktplatze in wohlgeordneten Kreisen versammelten Menge, das Lied: 
„Sey Lob und Ehr dem höchsten Gut 2c.“ bis zum 6ten Vers. Hierauf hielt 
der General-Superintendent, Ober-Konfistorial-Rath D. Rohr, eine kurze aber
	        
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