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Großherzogl. S. Weimar Eisenach'sches
Regierungs-Blakt.
Nummer 16. Den 26. Auguft 1828.
In Folge eines speziellen höchsten Befehles Sr. Königlichen Hoheit, des
Großherzogs, werden die bey der feyerlichen Huldigung am 12. dieses Monathes
gehaltenen zwey Reden, deren erstere Nr. 15 dieses Blattes im Allgemeinen und,
was die zweyte anlangt, im Auszuge gedenkt, nunmehr wörtlich zur öffentlichen
Kenntniß gebracht.
J.
„Aus der nächsten so schmerzensvollen Vergangenheit richtet sich mit errunge-
ner Fassung der Blick nunmehr zu neuen Hoffnungen empor und ermuthigend tritt
der Trostspruch in die Wirklichkeit: das sey der Vorzug edelster Naturen, daß
ihr Hinscheiden in höhere Regionen segnend wirkt, wie ihr Verweilen auf der
Erde, daß sie uns von dorther, gleich Sternen, entgegenleuchten, als Richtpunk-
te, wohin wir unseren Lauf bey einer zu oft durch Stürme umterbrochenen Fahrt
zu lenken haben.
Diesen Trost auffassend betrachtet Se. Königliche Hoheit, der Großherzog
Carl Friedrich, unser allergnadigster Herr, als ein heiliges Erbe, das von
dem erhabenen Vater auf Ihn übergegangen sey, die Liebe zu den angestammten
unterthanen, den Eifer für Gerechtigkeit, die Pflicht Gesetze zu handhaben und
Institutionen aufrecht zu erhalten, welche Weisheit und Wohlwollen diesem Lande
geschenkt.
Die urkundlichen Zeugnisse solcher Gefinnung liegen bereits in dem Patente
vom 25. July dieses Jahres dem ganzen Lande, in einer besonderen Versiche-