Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1829. (13)

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Großherzogl. S. Weimar -Eisenach'sches 
Regierungs= Blalk. 
Nummer 13. Den 16. Juny 1829. 
Nachrich t 
von den Feyerlichkeiten, welche in den letzten Tagen vor und während der Ab- 
reise Ihrer Hoheit, der Herzogin Maria Louise Auguste Catharine, als 
Braut Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig 
von Preußen, Statt gefunden haben, nach den von der Redaktion dieses Blat- 
tes ermittelten Notizen. 
Mittwochs, den 3. Juny, begab sich Ihre Hoheit die Herzogin Auguste 
zum letzten Mahle in das Großherzogliche Hof-Theater. Sie wurde von dem 
zahlreich versammelten Publikum mit einem allseitigen Lebehoch empfangen, wel- 
ches sich nach der gegebenen Vorstellung: Preciosa (romantisches Schauspiel von 
P. A. Wolff, in Musik gesetzt von C. M. von Weber), mit wahrem Enthusias- 
mus wiederholte. Sowohl an diesem Tage, Mittags 12 Uhr, als an dem fol- 
genden 4ten Juny, Abends 6 Uhr, nahm Hochstdieselbe von der höhern Staats- 
dienerschaft, dem Offizier-Korps und den hoffahigen Einheimischen und Frem- 
den besondere Abschieds -Kouren an. 
Freytags, den 5. Juny, Abends 6 Uhr, hatte der hiesige Stadtrath das 
Glück, sich durch eine besondere Deputation, bestehend aus dem Hofrathe und 
Bürgermeister Schwabe, Hof-Advokaten und Stadtschreiber Aulhorn, Bezirks- 
Deputirten Walbaum und Bezirksvorsteher Paul, der Prinzessin-Braut nahen 
und Hochstderselben den ehrerbietigsten Glückwunsch der Residenz-Stadt zu der 
hohen Vermählung darbringen zu dürfen, die ihre besondere Theilnahme noch 
dadurch zu beweisen suchte, daß sie zum Andenken dieses frohen Ereignisses die 
Summe von 50 Thalern jährlich aus den Mitteln der Stadt-Kämmerey zur 
Unterstütung hiesiger armer Witwen bey Konfirmation ihrer Kinder gestiftet 
hatte. Die Deputation wie diese geschehene Stiftung wurde huldreichst aufge- 
nommen. Gleicher Aufnahme erfreute sich eine 2te Stiftung der allhier unter dem 
 
	        
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