Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1832. (16)

Artikel 44. 
Da nunmehr die Faͤlle genau bestimmt sind, in welchen die Auslieferung der 
Angeschuldigten oder Gestellung der Zeugen gegenseitig nicht verweigert werden 
soll: so hat im einzelnen Falle die Behoͤrde, welcher sie obliegt, weder vorgaͤngige 
rerersales de obserrundo reciproco zu erfordern, noch, dafern sie nur eine 
Provinzial-Behörde ist, in der Regel erst die besondere Genehmigung der ihr 
vorgesetzten Ministerial-Behörde einzuholen, es sey denn, daß im einzelnen Falle 
die Anwendung des Abkommens noch Zweifel zuließe, oder sonst ganz eigenthüm- 
liche Bedenken hervorträten. Unterbehörden bleiben aber unter allen Umständen 
verpflichtet, keinen Menschen außer Landes verabfolgen zu lassen, bevor sie nicht 
zu dieser Auslieferung die Autorisation der ihnen unmittelbar vorgesetzten Behörde 
eingeholt haben. 
Artikel 45. 
Die Dauer dieses Abkommens wird auf zwölf Jahre, vom 1. July 1832 
an gerechnet, festgeseht. Erfolgt Ein Jahr vor dem Ablaufe keine Aufkündigung 
von der einen oder der anderen Seite: so ist es stillschweigend als auf noch 
zwölf Jahre weiter verlängert anzusehen. 
Gegenwärtige, im Nahmen Sr. Königlichen Hoheit, des Großherzogs 
von Sachsen Weimar-Eisenach, und Sr. Durchlaucht, des Herzogs von Sach- 
sen Coburg-Gotha, zweymahl gleichlautend ausgefertigte Erklärung soll, nach 
erfolgter gegenseitiger Auswechselung, Kraft und Wirksamkeit in den beyderseitigen 
Landen haben und offentlich bekannt gemacht werden. 
Weimar am 20. März 1832. 
Großherzoglich Sächsisches Staats-Ministerium. 
(L. S.) C. W. Freyherr von Fritsch. 
vdt. Ernst Müller. 
Uebereinkunft 
zu Beförderung der Rechtspflege zwi- 
schen dem Großherzogthume Sachsen 
Weimar-Eisenach und dem Herzog- 
thume Sachsen Coburg-Gotha.
	        
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