Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1895. (79)

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nicht fehlen. Auch muß dem Abfallwasser möglichst rascher Abfluß verschafft 
werden, zu welchem Zweck die Anlage eines Traufpflasters von 1 m Breite um 
das ganze Gebäude herum mit anschließenden Abführungsleitungen erforder- 
lich wird. 
Die Anbringung von Schneefängen ist, wenigstens über den Eingängen, 
zu bewirken. 
Massivbau verdient im Allgemeinen den Vorzug vor Fachwerkbau. Zur 
Ausfüllung der Gefache bei Fachwerkbau ist nur vollständig trockenes Material, 
womöglich gebrannter Backstein — mit Ausschluß der Luftbacksteine — zu 
verwenden. 
In jedem Falle, auch bei ganz trockenem Baugrund, ist etwa 20 cm 
über der Erdoberfläche eine sogenannte Isolirschicht aus Asphalt wagerecht in 
die Mauern einzulegen, damit die Grundfeuchtigkeit am Aufsteigen verhindert 
werde. In besonderen Fällen ist auch auf die Herstellung einer seitlichen 
Isolirung Bedacht zu nehmen. 
4. Die Schulzimmer. 
a) Eintheilung derselben. 
84. 
Die Schulzimmer werden am besten im Erdgeschoß des Schulhauses 
eingerichtet; sind mehrere Stockwerke zur Unterbringung der Schulräume nöthig, 
so ist es augemessen, das Erdgeschoß für die jüngeren, die übrigen Stockwerke 
für die älteren Schüler zu bestimmen. Es empfiehlt sich, die Hauptfensterseite 
der Schulzimmer nach Süden, Norden oder Osten zu legen. Die Westseite 
ist, wenn irgend thunlich, zu vermeiden. 
Besondere Schulräume für den Zeichenunterricht sind nach Norden an- 
zulegen. 
Wenn in einem Schulhause Knaben= und Mädchenklassen untergebracht 
werden, so sind die Schulzimmer für beide Geschlechter womöglich durch be- 
sondere Eingänge und Hausfluren von einander getrennt zu halten. 
Auf die muthmaßlich zu erwartende Zunahme der Schülerzahl ist bei Neu- 
bauten entweder in der Weise Rücksicht zu nehmen, daß Aushilferäume sofort 
mit hergestellt werden, oder es ist die Anlage des Gebäudes so zu gestalten, 
daß eine künftig nothwendig werdende Vergrößerung bequem durchführbar ist. 
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