(Ausf.-Verordn. z. Viehseuchengesetz.) 277
übergießen. Bei Frostwetter kann an Stelle des Übergießens mit Kalkmilch Be-
streuen mit gepulvertem frisch gelöschtem Kalk erfolgen.
(3) Die gesperrten Ställe (Standorte) dürfen, abgesehen von Notfällen, ohne
ortspolizeiliche Genehmigung nur von den in § 154 Abs. 1 a bezeichneten Personen
betreten werden. Personen, die in abgesperrten Ställen verkehrt haben, dürfen erst
nach vorschriftsmäßiger Desinfektion das Seuchengehöft verlassen.
(4) Zur Wartung des Klauenviehs in dem Gehöfte dürfen Personen nicht
verwendet werden, die mit fremdem Klauenvieh in Berührung kommen.
(5) Das Abhalten von Veranstaltungen in dem Sueuchengehöfte, die eine An-
sammlung einer größeren Zahl von Personen im Gefolge haben, kann vor erfolgter
Schlußdesinfektion (§ 175) verboten werden.
(6) Auf den an dem Stuouchengehöfte vorbeiführenden Straßen kann der
Bezirksdirektor Beschränkungen des Transportes und der Benutzung von Tieren
jeder Art anordnen.
133.
(1) Sämtliches Klauenvieh nicht verseuchter Gehöfte des Sperrbezirks unter-
liegt der Absonderung im Stalle (8 19 Abs. 1, 4 des Gesetzes). Jedoch darf das
abgesonderte Klauenvieh mit Erlaubnis des Bezirksdirektors zur sofortigen Schlachtung
entfernt werden, sofern unmittelbar vor der Ausführung der Tiere zur Schlachtstätte
durch amtstierärztliche Untersuchung festgestellt wird, daß der gesamte Klauenvieh-
bestand des Gehöfts noch seuchenfrei ist. Auf die Schlachtung finden die Vor-
schriften des § 160 mit der Maßgabe Anwendung, daß von der amtstierärztlichen
Leitung und von den im § 160 Abs. 4, 5 vorgeschriebenen Desinfektionsmaßnahmen
abgesehen werden darf. Sollen die Tiere jedoch in öffentlichen Schlachthäusern
geschlachtet werden, so hat dies nach Möglichkeit in abseits gelegenen Räumen
(Seuchenschlachträumen) zu geschehen. Werden die Tiere mit der Eisenbahn ver-
sandt, so ist von der Erteilung der Ausfuhrgenehmigung die Eisenbahnstation, auf
der die Verladung erfolgen soll, unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Die für die
Beförderung benutzten Eisenbahnwagen sind durch gelbe Zettel mit der Aufschrift
„Sperrvieh“ zu kennzeichnen. Ein gleicher Vermerk ist auf den Frachtbriefen
anzubringen. Dem Frachtbrief ist ferner die Erlaubnis des Bezirksdirektors bei-
zuheften. Klauenvieh, das in den so gekennzeichneten Eisenbahnwagen befördert
wird, darf nur nach der auf dem Frachtbrief angegebenen Eisenbahnstation ver-
bracht werden. Ein Entladen oder Umladen ist unterwegs nur insoweit zulässig,