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(Pädagogische Prüfung.)
auch Vertrautheit mit den Unterscheidungslehren; Bekanntschaft mit der
Ordnung des Kirchenjahrs sowie mit dem evangelischen Kirchenlied und
der Liturgie;
im Deutschen: Kenntnis des Mittelhochdeutschen; sicheres Verständnis
der neuhochdeutschen Elementargrammatik und Bekanntschaft mit der Ge-
schichte der neuhochdeutschen Schriftsprache; Ubersicht über den Entwickelungs-
gang der deutschen Literatur und eingehendere Beschäftigung mit den klas-
sischen Werken der neuhochdeutschen Blütezeit, besonders denjenigen, welche
für die Jugendbildung verwendbar sind, sowie mit der nachklassischen Volks-
und Jugendliteratur. Außerdem ist Bekanntschaft mit den Grundzügen
der Stilistik, Poetik und Metrik, sowie mit den für die Schule wichtigen
germanischen Sagen darzutun;
in Geschichte: eine auf geordneten geographischen und chronologischen
Kenntnissen beruhende sichere Ubersicht der weltgeschichtlichen Begebenheiten,
besonders der griechisch-römischen, der deutschen, der preußischen und
thüringischen Geschichte; Bekanntschaft mit dem deutschen Verfassungswesen
und seiner Entwickelung; Bekanntschaft mit einigen der bedeutendsten
neueren vaterländischen Geschichtswerke;
in Erdkunde: Sicherheit in den grundlegenden Kenntnissen auf dem
Gebiete der mathematischen, der physischen und der politischen Erdkunde,
sowie in der Topik der Erdoberfläche; übersichtliche Kenntnis der Geschichte
der Entdeckungen und der wichtigsten Richtungen des Welthandels in den
verschiedenen Zeitabschnitten, insbesondere auch der Entwickelung der deut-
schen Kolonien; Vertrautheit mit dem Gebrauche des Globus, des Reliefs
und der Karten; Fähigkeit, die Grundtatsachen der mathematischen Erd-
kunde an einfachen Lehrmitteln zur Anschauung zu bringen, und einige
Fertigkeit im Entwerfen von Kartenskizzen;
e) im Französischen und Englischen (abgesehen von der erforderlichen
Kenntnis der lateinischen Elementargrammatik und der Fähigkeit, leichtere
Stellen aus Caesar richtig aufzufassen und zu übersetzen): Kenntnis der
Elemente der Phonetik, richtige und zu fester Gewöhnung gebrachte Aus-
sprache; Vertrautheit mit der Formenlehre und Syntax, sowie der elemen-
taren Synonymik; Besitz eines ausreichenden Schatzes an Worten und
Wendungen und einige Ubung im mündlichen Gebrauche der Sprache;