Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen auf das Jahr 1912. (96)

316 (Ausf.-Verordn. z. Viehseuchengesetz.) 
unverseuchten Bezirken ist jeder erste Ausbruch von Schweinepest sofort den Orts- 
polizeibehörden aller dem Seuchenorte benachbarten Gemeinden mitzuteilen. 
8 264. 
Die an Schweineseuche oder Schweinepest erkrankten oder dieser Seuchen ver— 
dächtigen Tiere sind, soweit tunlich im Stalle, abzusondern (§ 19 Abs. 1, 4 des 
Gesetzes). Das Gehöft, auf dem sie sich befinden, ist mit den aus den §§ 265 
bis 269 sich ergebenden Wirkungen abzusperren. 
8 266. 
(1) Räumlichkeiten, in denen sich seuchenkranke oder seuchenverdächtige Schweine 
befinden, dürfen, abgesehen von Notfällen, ohne ortspolizeiliche Genehmigung nur 
von dem Besitzer der Tiere oder der Räumlichkeiten, von dessen Vertreter, von 
den mit der Beaufsichtigung, Wartung und Pflege betrauten Personen und von 
Tierärzten betreten werden. 
(2) Der Besitzer hat Vorsorge zu treffen, daß das Betreten des Gehöfts 
durch Schweine anderer Besitzer verhütet wird. 
8 266. 
(1) In dem abgesperrten Gehöfte befindliche Schweine, die verenden, getötet 
oder geschlachtet werden, dürfen ohne vorgängige Anzeige bei der Ortspolizeibehörde 
weder verwendet noch beseitigt noch aus dem Gehöft entfernt werden. 
(2) Die Kadaver der an Schweineseuche oder Schweinepest gefallenen Schweine 
sind unschädlich zu beseitigen. 
(3) Die Kadaver sind auf Fahrzeugen oder in Behältnissen, die möglichst 
dicht schließen, zu befördern. Die Fahrzeuge und Behältnisse sind nach ebes- 
maligem Gebrauche zu desinfizieren. 
(4) Gerätschaften, Fahrzeuge, Behältnisse und sonstige Gegenstände müssen, 
soweit sie mit den kranken oder verdächtigen Tieren oder deren Abgängen in Be— 
rührung gekommen sind, desinfiziert werden, bevor sie aus dem Gehöfte heraus— 
gebracht werden. 
8 267. 
(1) Die an Schweineseuche oder Schweinepest erkrankten oder dieser Seuchen 
oder der Ansteckung verdächtigen Schweine dürfen aus dem abgesperrten Gehöfte 
nur mit ortspolizeilicher Genehmigung und nur zur sofortigen Schlachtung ent-
	        
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