(Ausf.-Verordn. z. Viehseuchengesetz.) 343
oder unregelmäßiges Rindern auch ohne Ausfluß aus der Scheide, sofern daneben
gleichzeitig festzustellen sind:
entweder starre Beschaffenheit der Gebärmutterhörner oder Eileiter,
oder harte, scharf abgegrenzte Knoten in den inneren Darmbeinlymphdrüsen,
(hohe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens der Gebärmuttertuberkulose);
d) chronischer Durchfall mit starker Störung der Ernährung und erhebliche
Vergrößerung der Gekrösdrüsen sowie Vorhandensein harter, scharf abgegrenzter
Knoten in ihnen,
(hohe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens der äußerlich erkennbaren Darm-
tuberkulose).
II.
Ausführung der klinischen Antersuchung.
Bei der klinischen Untersuchung auf das Vorhandensein der im 8 10 Abs. 1
Nr. 12 des Gesetzes bezeichneten Tuberkuloseformen ist folgendes zu beachten:
Die Auskultation der Lungen ist im Stande der Ruhe und nach kurzem
Trabenlassen oder nach vorübergehender Unterbrechung der Atmung durch geeignetes
Zuhalten der Nase und des Maules vorzunehmen.
Bei Verdacht der Eutertuberkulose sind das Eutergewebe nach vorherigem
Ausmelken und die Euterlymphdrüsen sorgfältig abzutasten').
Bei Verdacht der Gebärmutter- und der Darmtuberkulose ist zur Feststellung
etwaiger Veränderungen der Gebärmutter, der Eileiter, inneren Darmbein= und
Gekrösdrüsen stets eine Untersuchung vom Mastdarm aus vorzunehmen. Diese
Untersuchung empfiehlt sich auch bei Tieren, die wegen Verdachts der Lungen-
tuberkulose untersucht werden, zur Ermittlung einer tuberkulösen Erkrankung der
Hinterleibsorgane, die das Vorhandensein der Lungentuberkulose in hohem Grade
wahrscheinlich machen kann (vergl. 1 Nr. 2 unter a).
Handelt es sich um die Untersuchung ansteckungsverdächtiger Tiere in einem
Bestande (§301), so sind diejenigen Tiere besonders genau zu untersuchen, bei
denen nach den vorliegenden Angaben verdächtige Krankheitserscheinungen — wie
häufiger freiwilliger Husten, Rückgang in der Ernährung, wiederholtes Aufblähen,
Atembeschwerden im Stande der Ruhe oder bei der Arbeit, Knoten im Enter,
90 allm die Guterlympbbrüsen in ausreichender Weise abtasten zu können, ist es zunächst erforderlich,
die Haut an der der Innenfläche des Schenkels zugekehrten Euterfläche mit den Spitzen des Zeige--,
Mittel- und Ringsingers bis zur Schenkeleuterfalte in die Höhe zu schieben. vl