(Ausf.Verordn. z. Viehseuchengesetz.) 345
mit warmem Wasser und Seife abgewaschen, mit 50 prozentigem Spiritus nach-
gerieben und mit steriler Watte oder einem frischgewaschenen Tuche abgetrocknet
worden ist. Gelingt es nicht gleich, mit dem Löffel Material zu erhalten, so ist
der Versuch mehrmals zu wiederholen. Es kann auch durch wiederholtes Zusam-
mendrücken der Gebärmutter mit der in den Mastdarm eingeführten Hand die
Entleerung etwaigen ungewöhnlichen Inhalts herbeigeführt und dadurch die Ent-
nahme von Untersuchungsmaterial aus der Scheide erleichtert werden.
Bei Verdacht der Darmtuberkulose ist eine Kotprobe aus dem Mast-
darm zu entnehmen.
2. Ausführung der bakteriologischen Antersuchung.
Die bakteriologische Untersuchung von Ausscheidungen tuberkuloseverdächtiger
Rinder geschieht durch mikroskopische Prüfung gefärbter Ausstrichpräparate und durch
Verimpfung von Material an Versuchstiere. Bei klinischem Verdachte der Darm-
tuberkulose hat die Untersuchung lediglich durch Verimpfung stattzufinden.
a. Mikroskopische Prüfung.
Zur mikroskopischen Prüfung auf Tuberkelbazillen eignen sich Ausscheidungen
tuberkuloseverdächtiger Tiere aus den Lungen und der Gebärmutter sowie
Milch, nicht dagegen Kot, weil in diesem Bazillen vorkommen können, die hin-
sichtlich ihrer Größe und Form sowie ihres Verhaltens gegenüber Farbstoffen und
Entfärbungsmitteln (Säuren) mit den Tuberkelbazillen so große UÜbereinstimmung
zeigen, daß sie im gefärbten Präparate von ihnen nicht unterschieden werden können.
Mit diesen tuberkelbazillenähnlichen säurefesten Stäbchen ist auch bei der mikrosko-
pischen Untersuchung von Lungenauswurf, Gebärmutterausflußmaterial und Milch
tuberkuloseverdächtiger Tiere zu rechnen, in letzterer dann, wenn sie nicht unter
den erforderlichen Vorsichtsmaßregeln (vergl III Nr. 1) entnommen worden ist.
Vor Anfertigung der Ausstrichpräparate für die mikroskopische Untersuchung
ist eine Vorprüfung oder Vorbereitung des Materials notwendig.
Lungenauswurf und Ausflußmaterial aus der Gebärmutter
werden in eine sterilisierte, auf einer schwarzen Unterlage ruhende Glasschale gebracht
und nach Eiterflöckchen durchsucht. Wenn solche vorhanden sind, werden aus ihnen, sonst
aus Proben der Gesamtmasse des Materials, mindestens zwei Ausstrichpräparate
auf Objektträgern angefertigt.
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