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Am Schlusse der Ausbildung — am 25. Juni — bereitete
Prinz Albert den Instruktoren und Rekruten auf dem Exerzierplatze
ein kleines Fest. Er hatte mehrere Tonnen Bier gespendet, und die
dadurch beglückten dankbaren Soldaten säumten nicht, die beiden unter
ihnen weilenden fürstlichen Brüder durch allerlei humoristische Ver-
anstaltungen aufs beste zu unterhalten. Die Anordnungen leitete der
älteste Unteroffizier, Sergeant Schurig, und außer allerhand Spielen
und lustigen Vorträgen wurde auch eine kleine Komödie aufgeführt.
In letzterer zeichnete sich besonders der Rekrut Kopp (später Briefträger
in Dresden) durch gewandtes Auftreten in einer ganz vorzüglich ge-
spielten Damenrolle aus, zu der ihn auch seine zarte mädchenhafte
Erscheinung sehr befähigte, so daß der Prinz zu der Frage veranlaßt
wurde, ob das etwa die Geliebte des Sergeanten Schurig sei? Der
Prinz lachte herzlich über die Täuschung, als ihm hernach die „Mamsell
Kopp“ wieder als Rekrut Kopp vom Leibregiment vorgestellt wurde.
18. Prinz Alberts Richtkanonier.
Im September 1848, zur Zeit der Schießübungen auf dem
„Heller" bei Dresden, kommandierte Prinz Albert die 7. Kompanie
des damaligen Fußartillerie-Regiments (jetzt 5. Batterie 2. Feldartillerie-
Regiments Nr. 28). Bei einem Scharfschießen, wo er die Batterie
führte, schoß ein Geschütz eine Scheibe um. Sofort honorierte der
Prinz den Oberkanonier, der die Nummer 2 (Richtnummer) am
Geschütz versah, mit einem blanken Taler.
19. Geheimrat von TLTangenn über Brinz Alberts militärische
·· Neigungen.
Der vortreffliche Geheimrat von Langenn, welcher seit 1835 in
der Hauptsache Prinz Alberts Erziehung leitete, blieb, obgleich seine
Aufgabe weit ab von eigentlichen militärischen Gebieten lag, dennoch
in dieser Richtung nicht ohne Einfluß auf die soldatischen Neigungen
des jungen Prinzen. Er selbst war ein Freund des Soldatenstandes
und wollte ursprünglich den militärischen Beruf erwählen. Er war es
auch, der die Vorliebe seines Schülers für militärische Geschichte weckte,
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