Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen auf das Jahr 1915. (99)

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Männer und Jünglinge dem Ruf zu den Waffen gefolgt, und für Mich ist es 
eine selbstverständliche Pflicht gewesen, Selbst mit in den Krieg zu ziehen und mit 
Meinen Landeskindern die Beschwerden und Gefahren des Feldzuges zu teilen. 
Mit gerechtem Stolz und größter Dankbarkeit gedenke Ich der außerordent- 
lichen Leistungen, die die Angehörigen Meines Landes bisher auf den Schlacht- 
feldern vollbracht haben, mit Anerkennung und Dank aber auch der schweren Opfer, 
die die Daheimgebliebenen willig auf sich genommen haben, sowie der unzähligen 
Beweise von werktätiger und selbstloser Hilfsbereitschaft, in welcher sich vater- 
ländische Gesinnung und wahre Nächstenliebe erhebend offenbart. 
Endlich spreche Ich für alle Beweise treuer Anhänglichkeit, die Mir und 
Meinem Hause bei dem jetzigen bedeutsamen Anlaß dargebracht werden, Meinen 
landesfürstlichen Dank aus. 
Mbge der Geist des Heldenmutes und der Opferwilligkeit, wie er vor einem 
Jahrhundert während der Freiheitskriege in den schweren Drangsalen und Néöten 
jener Kriegszeit lebendig war und auch während des jetzigen Krieges sich bei den 
Kämpfern draußen und der heimischen Bevölkerung von neuem bewährt, zum 
Wohle unseres engeren und weiteren Vaterlandes auch fernerhin schöne Früchte 
zeitigen! Mein herzlicher Wunsch, in dem Ich Mich mit allen Meinen Untertanen 
eins weiß, ist es, daß Gott den deutschen Waffen auch fernerhin den Sieg verleihe 
und unsetem Vaterland einen dauerhaften und ehrenvollen Frieden schenke, unter 
dessen Segnungen auch Mein Land in den kommenden Zeiten sich gesicherter 
Wohlfahrt erfreuen möge. 
Gegeben 
Weimar, den 10. Juni 1915. 
Wilhelm Ernst. 
 
	        
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