(Prüfungsordnung f. d. Lehramt an höheren Schulen.) 213 
Es ist zu fordern: 
a) Nebenfach: Ein auf sicheren Kenntnissen beruhendes Verständnis der 
wichtigsten weltgeschichtlichen Begebenheiten, besonders Vertrautheit mit der deutschen 
und der preußischen Geschichte. Bekanntschaft mit der staatlichen Entwicklung der 
Hauptkulturvölker des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit. Genaue 
Kenntuis der Verfassung des Deutschen Reiches und Bekanntschaft mit der Ver- 
fassung der Bundesstaaten. Nachweis des Studiums einiger wissenschaftlich und 
literarisch hervorragender neuerer Geschichtswerke. Die zum Verständnis der geschicht- 
lichen Vorgänge notwendigen Kenntnisse in der Länder= und Völkerkunde. 
b) Hauptfach: Mocthodische Schulung in der Behandlung geschichtlicher 
Quellen. Bekanntschaft mit den für die Hauptforschungsgebiete wichtigsten 
geschichtlichen Quellen. Keuntuis des Entwicklungsgangs der Weltgeschichte und 
Verständnis für den Zusammenhang und die inneren Beziehungen der Ereignisse, 
wie für die geschichtliche Bedeutung der großen Persönlichkeiten. Bekanntschaft 
mit der Kulturgeschichte, besonders Deutschlands, sowie mit der Verfassungs- 
geschichte der bedeutendsten Staaten des Altertums, des Mittelalters und der 
Neuzeit, besonders gründliche Kenntnis der äußeren und inneren Entwicklung 
Deutschlands in Mittelalter und Neuzeit, und der zu ihm in Beziehung stehenden 
Staaten seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Verständnis 
für staats= und völkerrechtliche, wirtschaftsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Fragen. 
Die zum Verständnis der geschichtlichen Vorgänge notwendigen Kenntnisse in der 
Länder= und Völkerkunde. Vertrautheit mit den literarischen Hilfsmitteln der 
Geschichtswissenschaft und Nachweis des Studiums hervorragender Geschichtswerke 
§ 19. 
Erdkunde. 
Für die Lehrbefähigung in der Erdkunde ist zu fordern: 
a) Nebenfach: Sicherheit in den grundlegenden Kenntnissen auf den 
Hauptgebieten der allgemeinen Erdkunde, der mathematischen, der physischen, der 
biologischen und der des Menschen, besonders auch der Wirtschafts= und politischen 
Erdkunde. Vertrautheit mit der Gestaltung der gesamten Erdoberfläche und den 
geographischen Verhältnissen der wichtigsten Kulturstaaten und ihrer Kolonien. 
Ubersichtliche Kenntnis der Geschichte der Entdeckungen. Nach der methodischen 
Seite Vertrautheit mit dem Gebrauch des Globus und der Karten; auch mit den 
Elementen der Kartenentwurfslehre; Fähigkeit, die Grundlehren der astronomischen