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1. Des evangelischen Consistorium.
a) Die Preise-Vertheilung fuͤr die Beantwortung der im J. 1823 den evangelischen Schullehrern
vergelegten Preisfrage, und die Bekanntmachung einer neuen Preis-Aufgabe betreffend.
Ueber die im Jahr 18-:3 den evangeli-
schen deutschen Schullehrern vorgelegte
Preisfrage:
„Welche zweckmäáßige Anwendung läßt
sich von der Bell-Lancaster'schen Schul-
Einrichtung auch in unsern Volks-Schu-
len machen?“
flud bei der vorjährigen Synode 15 Ab-
bandlungen eingebommen, wovon folgende
vergleichungsweise mit den übrigen des
Preises oder der Auszeichnung werth ge-
balten wurden.
Als des ersten Preises wurde die Ab-
bandlung würdig erkannt, welche zum
Motto hat:
Phil. 3. 13, 14. „Eines sage ich: ich
vergesse, was dahinten ist, und strecke
mich zu dem, was da vornen ist und
jage nach dem vorgesteckten Ziel.“
Ds jedoch ihr Verfasser, Provisor Jo-
bann Marimilian Bin z zu Döffingen, am
15. März d. J. gestorben ist, so wurde
der erste Preis mit fünf Species-Ducaten
der jener zunáchst stehenden Abhandlung
mit dem Motto:
„Nicht alles, was glänzt, ist Gold, aber
der Messing hat auch seinen Werth“
zuerkannt.
Ihr Verfasser ist der Unterlehrer Kies
am Schullehrer= Seminar zu Eßlingen.
Den zweiten Preis mit drei Species-Du-
caten erhielt der Knaben-Elementar, Pro-
visor Kaiser in Calw, als Verfasser der
Abhandlung mit dem Motto:
„Ouidduid inter vicina eminct, magnum
est illic, ubi eminet. Nam magniludo
habet modum cerlum: comparalio illam
aut tollit, aut deprimit.“ Sencc. epist. 43.
Des dritten Preises zu zwel Species-
Ducaten erkannte man die Abhandlung
des Knaben-Schulmeisters Ebner in Eß-
lingen würdig, welche das Motto führt:
„Auch unter Spreuern findet sich oft noch
manches gute Körnlein.“
Eine öffentliche Belobung verdienen die
Abhandlungen mit dem Motto:
Nro. 1.
„Prüfet alles und das Gute behaltet.
Nro. 2.
mit demselben Motto;
Nro. 7.
mit demselben Motto, und
Nro. 9.
mit dem Motto:
Vorwärts! Aufwärts!“
Ihre Verfasser sind: der Mädchen, Pro-