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Art. 56.
Allgemeine Bestimmungen uͤber das Frohnwesen.
In allen, durch das gegenwaͤrtige Gesetz nicht abgeaͤnderten Punkten bleibt es
hinsichtlich des Frohnwesens bei den bestehenden Gesetzen.
Den gesetzmaͤfigen Beschluͤssen der Gemeinda-Raͤthe ist es vorbehalten, das Naͤhere
in dieser Hinsicht festzusetzen, namentlich ob und welche Pferde-Besitzer, und gegen
welche Belohnung dieselben zu Leistung von Postritten angehalten werden koͤnnen.
Uebrigens ist bei diesen und aͤhnlichen Anordnungen darauf Bedacht zu nehmen,
daß moͤglichste Gleichheit in den verschiedenen Leistungen durch angemessene Verguͤtun-
gen rc. hergestellt werde.
Art. 5).
Perpflichtung der Gemeinde-Bürger zur Uebernahme ven böffentlichen Aemtern.
Den Gemeinde-Bürgern liegt noch die besondere Verpflichtung ob, eine Stelle
im Gemeinde-Rath oder Bürger-Ausschuß, im Falle sie durch das Vertrauen ihrer
Mirbürger hiezu berufen werden, wenigstens für den im Gesebe bezeichneten Zeirraum
anzunehmen. (Verw. Edikt, #. 6 und 49.)
WVon dieser Verpflichtung sind jedoch befreit:
1)r diejenigen, welche das sechzigste Lebensjahr zurückgelegt haben;
) wegen amtlicher Verhälrnisse:
alle im Art. 55 Nr. 3 lit. a, b, c, d, e und h genannten Diener, mit Aus-
nahme der Unter-Zoller und Unter-Acciser, jedoch nur in so ferne, als sie
zur Zeit der Wahl sich im aktiven Oienste befinden. «
Zur freiwilligen Annahme der auf fie gefallenen Wahl haben diese Diener die
Erlaubniß ihrer Dienst-Behörde einzuholen.
Art. 58.
Gebühren, welche bei dem Einwitt ins aktive Bürger, oder Beisitz-Recht zu emtrichten sind.
Für den Eintritt eines Gemeinde-Genossen in das aktive Bürger-oder Beisth-
Recht sinder die Entrichtung einer Gebühr zur Gemeinde-Kasse nicht Statt.
Die erwaige Festsesung eines Beitrags zu den örtlichen Feuer-Löschgeräthschaften
und zur Bepflanzung der Allmand bleibt dem gesetzmäßigen Beschlusse des Gemeinde-
9e##hs (Verw. Edikt, 99. 55 und 65) vorbebalten, jedelh können die Beisitzer nicht