Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1831. (8)

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andern Bundes-Gliedes, sie moͤgen zum Bundes-Gebiete gehoͤren oder aucht, uͤbertreten, 
sind der Auslieferung unterworfen, jedoch nur auf besondere Requisition der compe- 
tenten Behoͤrde. 
Mit den Unterhaltungs-Kosten ist es, wie bei den Deserteuren von den Truppen 
selbst zu halten. Eine Praͤmie wird aber nicht gezahlt. 
Art. 13. 
Allen Behoͤrden und Unterthanen der Bundes-Glieder ist streng zu untersagen, 
Deserteure oder Militär-Pflichtige, welche ihre Militär-Befreiung nicht hinlänglich nach- 
weisen bönnen, zu Kriegsdiensten aufzunehmen, deren Aufenthalt zu verheimlichen, oder 
dieselben, um sie etwaigen Reklamationen zu entziehen, in entferntere Gegenden zu 
befördern. 
Auch ist nicht zu gestatten, daß eine fremde Macht dergleichen Individnen inner- 
halb der Staaten des deutschen Bundes anwerben lasse. 
Art. 14. 
Wer sich der wissentlichen Verhehlung eines Deserteurs oder Militr-Pflichtigen 
eines andern Bundes-Staates, oder der Beförderung der Flucht desselben schuldig 
macht, wird nach Landes-Geseßen des Hehlers so bestraft, als wenn die desertirenden 
oder austretenden Indioiduen dem Staate selbst angehörten, in welchem der Hehler 
wohm. 
Art. 15. 
Wer Pferde, Sättel, Reitzeug, Armatur= und Montirungs-Stücke, welche ein 
Deserteur aus einem andern Bundes-Staate bei seiner Entweichung mitgenommen hat, 
an sich bringt, hat selbige ohne Ersat zurückzugeben, und wird, wenn er wußte, daß 
sie von einem Deserteur herrührten, eben so bestraft, als wenn jene Gegenstände dem 
eigenen Staate entwandt wären. 
Art. 16. 
Eigenmächtige Verfolgung eines Deserteurs oder austretenden Militär-flichtigen 
über die Gränze ist zu umersagen. Wer sich solche erlaubt, wird verhaftet und zur 
gesetzlichen Bestrafung an seine Regierung abgeliefert. Als eigemmächtige Verfolgung 
aber ist nicht anzusehen, wenn ein Commandirter in das jenseitige Gebiet abgesandt 
wird, um der Orts-Obrigkeit die Desertion zu melden. Der Commandirte darf sich
	        
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