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g. 8.
Die Zinse, welche die Anstalt verguͤtet, fangen in der Regel je mit dem ersten
Tage des nächsten Monats nach der Einlage zu laufen an. Der Zinsfuß wird von
Zeit zu Zeit im Verhältnisse zu dem im Verkehr überhaupt gewöhnlichen Zinsfuße
und zu dem Ertrage, den hienach die Anstalt selbst aus ihren Vermögenstheilen be-
zieht, mit Genehmigung Seiner Königlichen Majestt (& 1) besonders festge-
seßt.
Ist ein Jahreszins verfallen, so steht es, wenn nichts Anderes von dem Einlegen-
den schon bei der Einlage bestimmt wurde, bei dem Theilnehmer, ob er ihn sich be-
zahlen lassen wolle oder nicht. Wird ein Jahreszins drei Jahre lang nicht erhoben,
so wird er von dem Zeitpunkte an, wo der Rückstand einen oder mehrere Gulden be-
trägt, zum Capital geschlagen und gleich diesem verzinst.
Eine Ausnahme hievon findet in so weit Statt, als die Einlagen gleich Anfangs
oder im Laufe eines Jahres die Summe von hundert Gulden übersteigen (F. 5). Aus
diesem Mehrbetrage läuft der Zins zwar vom Tage der Einlage an; er steht jedoch
um einen, je nach dem Ermessen der Verwaltungs-Behörde von Zeit zu Zeit festzu-
setzenden Betrag niedriger als der gewöhnliche Zinsfuß und trägt nicht wieder Zinse,
wenn er auch mehr als drei Jahre stehen bleibt.
K. 9.
Jede Einlage bann, wenn nicht gleich Anfangs vom Einleger etwas Anderes fest-
geseht wurde, zu jeder Zeir nach vierzehntägiger Aufkündigung ganz oder theilweise
zurückgezogen werden. Wird nur ein Theil zurückgenommen, so muß dieser immer
auf ganze Gulden sich belaufen. Mit jeder Hauptsumme wird auch der daraus noch
schuldige Zins (§. 8) berichtigt.
K. 10.
Hört bei demjenigen, dem eine Einlage angehört, die Eigenschaft auf, die ihn zur
Theilnahme an der Anstalt berechrigte (##. 2 u. 5), oder geht er mit Tod ab, so wird,
wenn gleich die bei der Einlegung des Geldes bestimmte Zeit noch nicht abgelaufen
seyn sollte (I. 3 u. 9), Hauptsumme und Zins, nach vierzehntégiger Aufkündigung
von Seite der Anstalt abgezahlt. Sollte die Entdeckung gemacht werden, daß der
Name einer Person, welche zur Theilnahme an der Anstalt berechtigt gewesen wäre,