Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1850. (27)

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und haben sich seitdem als so gut und dauerhaft erprobt, daß sie bei einer sorgfältigen Er- 
baltung ihres Stuhls und Beschlägs ebenfalls wohl noch weitere 300 Jahre ausdauern 
moͤgen. 
Die gute Unterhaltung und das Einschmieren der Glocken, so wie die Ergänzung der 
Saile und Riemen wird im Durchschnitt jährlich kosten, sammt den Nachhülfen an den zu- 
sammen 129 Pfund schweren eisernen Klöppeln und dem rechtzeitigen Wenden der Glocken, 
damit die Klöppel nicht immer auf den gleichen Stellen anschlagen, für alle 3 Glocken zu- 
sammen 4 fl. 30 kr., woran es die Hülfe der Frohner 30 kr., also den Zehentherrn noch 
4 fl. betrifft. 
Nach 300 Jahren wird das Umgießen der 3 größeren Glocken sammt Feuerabgang und 
Beschläg kosten: den Zebentherrn 960 fl., die Gemeinde an Hand= und Fuhrdiensten 20 fl. 
Die spätere jährliche Unterbaltung den Zehentherrn 4 fl., die Frohnen 30 kr. 
Der Glockenstuhl ist von gesundem, starkem Eichenbolz sehr dauerhaft gefertigt und fest 
mit Eisen verbunden. Er ist, mit Ausnahme dreier Schwellen-Vorköpfe und Bug-Zapfen 
darauf, die sich nahe bei den Schall-Läden befinden und etwas von Fäulniß angegriffen 
sind, noch gut beschaffen, und kann daher bis zu seiner nächsten Neuherstellung wohl noch 
180 Jahre erhalten werden, wenn der Zehentherr bis dahin jährlich im Durchschnitt 1 fl. 
30 kr. darauf verwendet und die Gemeinde für 10 kr. Frohnen dazu leistet. 
Nach dieser Zeit wird seine gute Neuherstellung 440 fl. kosten, und nach Abzug von 
48 fl. für das alte Material noch 392 fl., woran es den Zehentherrn 360 fl., die Frohnen 
aber 32 fl. betrifft, während die jährlichen Unterhaltungskosten im Durchschnitt die bisherigen 
bleiben werden. 
Die Zeit seiner Dauer von einer Neuherstellung bis zur andern wird 250 Jahre be- 
tragen. 
II. Kirchen-Uhr. 
Die Uhr besteht aus 3 Hauptwerken, nämlich einem Gehwerk, einem Stunden= und 
einem Viertelstunden-Schlagwerk, so wie aus 2 Zifferblättern mit Zeigerwerk und aus einem 
Gehäuse. 
Das Uhrwerk selbst ist uber 140 Jahre alt und in einem Zustande, welcher keine viel 
längere Dauer mehr gewährt. Die Zifferblätter sind von Holz und bereits sehr schadbaft. 
Das ganze Werk wird in 10 Jahren zu erneuern seyn, und der Unterhaltungs-Auf- 
wand bis vorthin jährlich 6 fl. betragen, welche vollständig den Zehentherrn treffen.
	        
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