Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1879. (56)

250 
Das Herz besteht aus festem, dichtem, blutroth aussehendem Fleische, hat eine glatte, an 
den Seitenflächen mit Fett besetzte Oberfläche. 
Das die Brusthöhle von der Bauchhöhle abscheidende Zwerchfell (Kronenfleisch) hat 
in seinem Umfange, soweit es sich an die Rippen anheftet, eine dem gesunden Fleische 
gleichende Farbe, nach der Mitte zu dagegen ein weißglänzendes Aussehen. 
In der Bauchhöhle ist je nach dem Ernährungszustande der Thiere mehr oder we- 
niger Fett angesammelt, sämmtliche in ihr enthaltene Eingeweide sind frei beweglich in 
derselben und mäßig befeuchtet. 
Magen und Gedärme haben eine glatte, glänzende, weiße, bisweilen mehr in's Gräu- 
liche oder Röthliche spielende Oberfläche und sind mit weichem Futterbrei und Kothmassen 
mäßig angefüllt. 
Bei Rindvieh, Schafen und Ziegen ist in den beiden ersten Mägen (Wanst und 
Haube) noch ein bedeutender Vorrath kennbarer, grobgekauter Futterstoffe, im dritten 
Magen (Psalter) mehr ein feiner Futterbrei zwischen den einzelnen Blättern und im 
vierten Magen (Lab) eine dünnflüssige Futtermasse enthalten. 
Die Leber hat eine röthlichbraune Farbe, glatte Oberflächr, feste Beschaffenheit, die 
mit ihr verbundene Gallenblase ist mäßig ausgedehnt und die in ihr enthaltene Galle 
hellgrün, eigenthümlich riechend, zwischen den Fingern gerieben seifenartig und klebrig. 
Bei den Schweinen ist die Röthung der Leber etwas stärker als bei den anderen 
Thieren. 
Die Milz hat bei jüngeren Thieren und wenn sie längere Zeit der Luft ausgcsebi 
war, eine röthlichblaue, bei älteren Thieren mehr eine hechtgraue oder weißblaue Färbung, 
fühlt sich glatt an, beim Durchschneiden fließt keine Flüssigkeit aus und die Durchschnitts- 
fläche ist braunroth gefärbt. 
Die in das Nierenfett eingehüllten Nieren haben ein glänzendes, dunkelrothes Aus- 
sehen und besitzen eine mäßige Derbheit; durchschnitten ist ihre äußere Schichte mehr roth- 
braun, die innere Schichte mehr blaßgelb. 
Beim Rinde sind die Nieren durch Einschnitte in Lappen getheilt, bei den übrigen 
Thieren länglichtrund und ungetheilt. 
  
S. 5. 
Zeichen vorausgegangener Krankheiten bei geschlachteten Thieren sind: 
Dickes, dunkles, unvollständig geronnenes, theerartiges oder sehr dünnflüssiges, blasses 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.