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Das Herz besteht aus festem, dichtem, blutroth aussehendem Fleische, hat eine glatte, an
den Seitenflächen mit Fett besetzte Oberfläche.
Das die Brusthöhle von der Bauchhöhle abscheidende Zwerchfell (Kronenfleisch) hat
in seinem Umfange, soweit es sich an die Rippen anheftet, eine dem gesunden Fleische
gleichende Farbe, nach der Mitte zu dagegen ein weißglänzendes Aussehen.
In der Bauchhöhle ist je nach dem Ernährungszustande der Thiere mehr oder we-
niger Fett angesammelt, sämmtliche in ihr enthaltene Eingeweide sind frei beweglich in
derselben und mäßig befeuchtet.
Magen und Gedärme haben eine glatte, glänzende, weiße, bisweilen mehr in's Gräu-
liche oder Röthliche spielende Oberfläche und sind mit weichem Futterbrei und Kothmassen
mäßig angefüllt.
Bei Rindvieh, Schafen und Ziegen ist in den beiden ersten Mägen (Wanst und
Haube) noch ein bedeutender Vorrath kennbarer, grobgekauter Futterstoffe, im dritten
Magen (Psalter) mehr ein feiner Futterbrei zwischen den einzelnen Blättern und im
vierten Magen (Lab) eine dünnflüssige Futtermasse enthalten.
Die Leber hat eine röthlichbraune Farbe, glatte Oberflächr, feste Beschaffenheit, die
mit ihr verbundene Gallenblase ist mäßig ausgedehnt und die in ihr enthaltene Galle
hellgrün, eigenthümlich riechend, zwischen den Fingern gerieben seifenartig und klebrig.
Bei den Schweinen ist die Röthung der Leber etwas stärker als bei den anderen
Thieren.
Die Milz hat bei jüngeren Thieren und wenn sie längere Zeit der Luft ausgcsebi
war, eine röthlichblaue, bei älteren Thieren mehr eine hechtgraue oder weißblaue Färbung,
fühlt sich glatt an, beim Durchschneiden fließt keine Flüssigkeit aus und die Durchschnitts-
fläche ist braunroth gefärbt.
Die in das Nierenfett eingehüllten Nieren haben ein glänzendes, dunkelrothes Aus-
sehen und besitzen eine mäßige Derbheit; durchschnitten ist ihre äußere Schichte mehr roth-
braun, die innere Schichte mehr blaßgelb.
Beim Rinde sind die Nieren durch Einschnitte in Lappen getheilt, bei den übrigen
Thieren länglichtrund und ungetheilt.
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Zeichen vorausgegangener Krankheiten bei geschlachteten Thieren sind:
Dickes, dunkles, unvollständig geronnenes, theerartiges oder sehr dünnflüssiges, blasses