Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

III — 10 — 
diese muß also Wasser in sich aufgenommen haben. Warum begießt man die 
Pflanzen? 
2. Bleiben die Pflanzenblätter längere Zeit über der Flamme, so werden 
sie schwarz: sie verkohlen. Die Pflanze besteht also auch aus Kohlenstoff. Wie 
aber ist dieser in die Pflanze hineingekommen? Lassen wir die Blätter längere 
Zeit über der Flamme, so verbrennen sie zuletzt. Es bleibt nur Asche, aber 
keine Kohle zurück. Wo ist die Kohle geblieben? Sie hat sich beim Brennen 
mit dem Sauerstoff der Luft verbunden und mit ihm Kohlensäure gebildet. 
Diese entweicht in die Luft. Etwa ½ eines Baumes besteht aus Kohlenstoff. 
Außerdem gebraucht die Pflanze auch Stickstoff (Chemie S. 84) zu ihrer Nah- 
rung. Diesen nimmt sie meist in Form von salpetersauren Salzen aus der 
Erde auf. Über Sauerstoff s. S. 291 
3. Nach dem Verbrennen der Blätter bleibt Asche zurück. Diese besteht aus 
erdigen (mineralischen) Bestandteilen: Kalk, Eisen, Schwefel, Phosphor, Kalium, 
Magnesium, Kiesel u. a. Also auch diese Bestandteile müssen der Pflanze als 
Nährstoffe zugeführt sein. Wie aber? Wenn wir auf einer Glasplatte einen 
Tropfen harten Brunnenwassers verdunsten lassen, so bleibt ein Fleck auf dem 
Glase zurück. Dieser Fleck läßt sich abwischen. Er besteht größtenteils aus Kalk. 
Der Kalk war im Wasser aufgelöst. So finden sich auch noch andere mineralische 
Bestandteile im Wasser. Es sind dieselben, die in der Asche sind. Das Wasser 
löst sie nämlich in der Erde auf, und mit ihm gelangen sie durch die Wurzel in die 
Pflanze. (Chemie S. 61.) Man nennt diese mineralischen Nährstoffe Nährsalze. 
14. Der Star. 
1. Ankunft. Aussehen. Ein häufiger Gast im Garten ist der Star. Im 
Starkasten boch oben im Birnbaume hat er sein Nest. Schon Ende Februgr 
% kehrt er aus der Fremde zurück. In der Regel 
geht er dahin, wo er seine Brutstätte im vorigen 
Jahre gehabt oder wo er seine Kindheit verlebt hat. 
Sein schwarzes Gefieder erglänzt metallisch grün und 
violett. Im Herbste, nach der Mauserung (S. 122), 
erhält er ein dichteres Winterkleid, indem die 
neuen Federn weiße Spitzen erhalten. Im Früh- 
linge fallen die Spitzen wieder ab. 
2. Gesang. Schon mit dem ersten Morgen- 
grauen beginnt der Star seinen Gesang. Auf 
Schönheit der Melodie und der Töne kommt's ihm 
wenig an, aber lustig zwitschert, flötet, schwatzt er. 
Den Takt schlägt er mit den Flügeln. Bald ruft 
- er wie der Pirol, bald kreischt er wie der Häher; 
Der Star. jetzt klappert er wie eine Mühle, dann wieder 
knarrt er wie eine Tür; er ahmt viele Tierstimmen 
und Geräusche nach. In der Gefangenschaft lernt er auch sprechen. 
3. Nest. Sein Nest baut der Star gern in Höhlungen alter Laubbäume. 
Diese haut der Mensch aber jetzt vielfach ab. Darum sorgt für Starkasten! 
 
	        
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