Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1889. (66)

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Die Kanzel ist auf einer Seite beim Eingang in den Chor angebracht. 
Die Pfeiler des Kirchenschiffes und die Spitzbögen über denselben, sämmtliche archi- 
tektonische Glieder, die Fenstereinfassungen, die Bedeckung der Giebel und Strebepfeiler 
und der Taufstein sind in Hausteinen, das übrige Manerwerk ist mit rauhen Steinen, 
übrigens schichtenweise, solid hergestellt und außerhalb verblendet. Die Mauern des 
Langhauses haben eine Dicke von blos O,Gm; dieselben sind aber nach außen mit stark 
vortretenden Strebepfeilern versehen. Die Wände im Innern sind glatt vergipst und 
die Decken nach älterer Weise mit Holz verkleidet. 
Das mit einem Hängewerk versehene, vom Thurm aus zugängliche Dach des Mittel- 
schiffes ist von tannen Holz konstruirt, und sämmtliche Dächer sind mit gewöhnlichen 
Breitziegeln bedeckt. 
Die Kirchenstühle gewähren Naum für 750 Personen, ihre Seitendecken bestehen aus 
eichen Holz; alle übrigen Theile, sowie auch der Fußboden, theils aus forchen, theils 
aus tannen Holz. 
Außer dem mittleren Gang von 1,5 m Breite sind rechts und links noch 2 Gänge 
von 0,85 m Breite angebracht, und diese, sowie die freien Plätze am Taufstein und im 
Chor, mit Sandsteinplatten belegt. 
Die Kirchenthüren sind von eichen Holz hergestellt, Dachrinnen und Blitzableiter 
fehlen. 
Die Grundfläche des Chors bildet ein Rechteck von 5,8 m Länge und 4, m Breite. 
Die Höhe beträgt etwa 7,8 m. An der hintern Seite ist der Altar und an beiden Ne- 
benseiten sind große Fenster angebracht. Der Boden liegt 0,15 m höher als der Kirchen- 
boden. 
Die Sakristei befindet sich in der Ecke neben Kirche und Chor; solche ist 2,9 m lang, 
2,6 m breit und 3,1 m hoch, mit einer äußern, einer innern Thüre und einem Fenster 
versehen, und mit einem Pultdach bedeckt; ihre äußern Wände bestehen aus 0,45 in star- 
kem Mauerwerk. 
Der Thurm, von außen 4,3 m lang und breit, steht mitten an der vordern Giebel- 
seite der Kirche, ist am Mauerwerk 14,5 m hoch, mit einem achteckigen, etwa 10,3 m hohen 
pyramidenförmigen Dache versehen und mit glasirten Ziegeln eingedeckt. Derselbe ist mit 
Strebepfeilern versehen und hat auf dem ersten Gebälke ein großes, in den weitern Stock- 
werken aber je 2 kleinere gothische Fenster. Das Uhrwerk befindet sich auf dem zweiten
	        
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