HMittel-- und Sũdanerila. (Drz I2. - April 10.) 923
12. März. (Mexiko.) General Carranza wird ohne Zwischen-
sälle zum Präsidenten wiedergewählt.
Der neue Amtslermin beginnt am 1. Mai.
Die anfangs März veröffentlichte neue Berfassung, die am 1. Mai
in Kraft tritt und das Werk eines Kongresses ist, der in Queretaro voni
1. Dez. 1916 bis 31. Jan. 1917 getagt hat, enthält weitgehende sotiale und
Sollulfe VBeränderungen. Der Staat erhält große Bollmachten, um der
Uebermacht des Kapitalismus zu steuern. Nene Konzessionen für die Aus-
nutzung der Oelquellen und anderer Schürfrechte werden aueschließlich cu
geborene oder naturalisierte Mexikaner verliehen. Ausländer erhalten der-
artige Rechte nur gegen die ausdrückliche Berpflichtung, niemals an ihre
eigene Regierung in Angelegenheiten dieser Konzessionen zu oppellieren.
Ausländer dürfen auf keinen Fall Eigentum in Gebieten erwerben, vie
50 km von der Küste oder 100 km von der Landesgrenze entfernt siun.
Staat und Kirche werden vollständig getrennt. Hiervon werden sowohl die
eistlichen mexik. Geburt, wie die 2500 span. und die deutschen Priester
derührt. Die Schulen bleiben gänzlich ohne Religionsunterricht. Es wird
Pressefreiheit gewährt. Außerdem enthält die Verfassung umfassende Be-
timmungen über Arbeiterschutz.
16. März. (Brasilien.) Präßidentenwahl.
Die großen Staaten Brasiliens kommen überein, als Kandidaten für
die Präsidentschaft 1918 den Bundessenator Rodrigues Alves, der
bereits 1902 bis 1906 Präsident der Republik war, sowie als Kandidalen
für die Bizepräsidentschaft den gegenwärtigen Präsidenten des Staar
Minas Geraes Delfin Moreira aufzustellen.
18. März. (Mexiko.) Note an die Ver. Staaten.
„Astociated Preß“ meldet aus Mexiko: Die mexik. Regierung hat an
die Ver. Staaten folgende neue Note Lrrichtet Mit Bezug auf die Antwort
der Ver. Staaten (s. S. 922) auf die Note, die General Carranza an die
Hegiere# gen der neutralen Staaten im Interesse des Friedens gerichtet hat
(I. S. on schlägt die mexik. Regierung ein Zusammenarbeiten vor, um zu
verhindern, daß Länder unseres Erdteiles an dem europäischen Kriege teil-
nehmen, und sie wird ihre Anstrengungen zur Herbeiführung des Friedens
in Europa fortsetzen.
23. März. Guatemala.) Der wiedergewählte Präsident Monnel
Estrada Cabrera tritt seine neue Amtsperiode an.
Sie läust bis März 1923. Er ist seit 1898 Präsident.
4. April. Costarica.) J. Tinoco wird zum Präsidenten gewählt.
6. April. (Panama.) Kriegszustand mit Deutschland.
Panama schließt sich der Kriegserklärung der Ver. St. an Deutschland
an. „Reuter" meldet darlber: Der Präsident der Republik unterzeichnete
einen Erlaß, in dem er den Ver. Staaten die Hilse Panamas zur Ver-
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teidigung des Kanals zusichert. Die Vertretung der deutschen Interessen
in P. übernimmt Spanien.
1%. April. (Argentinien.) Neutralitätserklärung.
Der Minister des Ausw. richtet an den Gesandten der Ver. Staalen
in Erwiderung der Mitteilung von dem Eintritt des Kriegszustandes mit
Deutschland folgende Note: Angesichts der Ursachen, die die Ver. Staaten
gezwungen haben, Deutschland den Krieg zu erklären, erkennt die arg. Nie-