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Unterbrechungen der Loosung dürfen nur ausnahmsweise stattfinden. Während der Dauer
der Unterbrechung ist das Gefäß mit den Loosen unter sicherem Verschluß aufzubewahren.
Betreffs Ausstellung von Loosungsscheinen siehe 8. 67.
11. Die Ueberzähligen früherer Jahrgänge rangiren nach der Reihenfolge ihrer im ersten
Militärpflichtjahre gezogenen Loosnummern.
Sind sie nach anderen Aushebungsbezirken verzogen, so werden sie dort nach dem Werthe
ihrer Loosnummer im Verhältniß zu den Abschlußnummern einrangirt.“)
Ist in einem der Aushebungsbezirke eine Abschlußnummer nicht vorhanden, so sind die
Ueberzähligen nach dem Werthe, welchen ihre Loosnummer im früheren Aushebungsbezirke hatte,
unter die Ueberzähligen des neuen Aushebungsbezirkes einzurangiren.)
12. Militärpflichtige des laufenden Jahrganges, die nach der Loosung überwiesen werden (S. 47, ), sind
nach dem Werthe ihrer Loosnummer im Verhältniß zu den höchsten Loosnummern einzurangiren..)
13. Militärpflichtige früherer Jahrgänge, für welche ohne ihr Verschulden nicht geloost ist, loosen
mit dem laufenden Jahrgang und werden nach dem Werthe der gezogenen Nummer im Verhältniß
zur höchsten Loosnummer des laufenden und ihres Jahrganges in den letzteren einrangirt.-)
14. Abweichungen von der Rangirung dürfen nur von der Ober-Ersatzkommission verfügt werden,
sofern für einzelne Waffengattungen (Garde, Kürassiere, Fußartillerie, Pioniere, Verkehrstruppen —
Eisenbahn-, Telegraphen= und Luftschiffertruppen —, Oekonomiehandwerker, Marine) die erfor-
derliche Anzahl Rekruten innerhalb der regelmäßigen Reihenfolge nicht zu finden ist (§. 73, 5).
Die Abschlußnummer wird hierdurch nicht hinaufgerückt.
.M. G. §. 13.
8. 67.
Loosungsscheine.
1. Den gemusterten Militärpflichtigen des laufenden Jahrganges werden nach der Loosung
Loosungsscheine ertheilt.
Sie dienen als Ausweis für die Militärpflichtigen während der Dauer ihrer Militärpflicht.
*) Beispiel: Ein Ueberzähliger besitzt in dem Musterungsbezirk A, woselbst die Abschlußnummer
seines Jahrganges „1200“ ist, die Loosnummer „1500“. Derselbe verzieht in den Musterungsbezirk B, woselbst
die Abschlußnummer desselben Jahrganges „400“ beträgt. Er wird demnach im Verhältniß 1500: 1200 — X;400,
X 500, mithin hinter dem Ueberzähligen einzurangiren sein, welcher in dem Musterungsbezirke B die Loos-
nummer „500“ besitzt.
Uebersteigt die bei solcher Berechnung gewonnene Zahl die höchste Loosnummer des Musterungsbezirkes,
so würde der zugezogene Militärpflichtige unmittelbar hinter demjenigen zu rangiren haben, welcher die höchste
Loosnummer gezogen hat.
*.) Beispiel: Ein Ueberzähliger mit der Loosnummer 400 verzieht aus dem Aushbebungsbezirk A,
woselbst die höchste Loosnummer 520, eine Abschlußnummer aber nicht vorhanden ist, in den Aushebungsbezirk B,
in welchem die höchste Loosnummer auf 384, die Abschlußnummer auf 74 festgestellt worden ist und wo mithin
310 Ueberzählige vorhanden sind. Derselbe wird sodann — nach dem Verhältniß 520: 400 = 310: X — der
238ste Ueberzählige, also hinter der Loosnummer (71 — 238.) 312 einzurangiren sein. «
"’««)Beispiel:EinMilitärpflichtigerhatbeiderLoosungindemMusterungsbezirkA,woselbstdie
höchste Loosnummer „1600“ beträgt, die Loosnummer „1200“ gezogen. In dem Musterungsbezirke B, wohin
derselbe verzieht, ist die höchste Loosnummer „2000“. Er wird demnach im Verhältniß 1200: 1600 — x: 2000,
X — 1500, mithin hinter dem Militärpflichtigen der Loosnummer „1500“ einzurangiren sein.
) Beispiel: Ein im Jahre 1867 geborener Militärpflichtiger hat ohne sein Verschulden im Jahre
1887 keine Loosnummer erhalten; er loost erst im Jahre 1888 mit dem laufenden Jahrgange, für welchen die
höchste Loosnummer „2500“ beträgt, und erhält hierbei die Loosnummer „1200“. Die höchste Loosnummer
seines Jahrganges (1867) betrug „2000“. Die Einrangirung in den letzteren erfolgt demnach im Verhältniß
1200: 2500 — XK :2000, XK — 960, mithin hinter dem Militärpflichtigen des Jahrganges 1867, welcher im Jahre
1887 die Loosnummer „960“ gezogen hat. ·