VI. Abschn. Die Militärfonds. 519
Des pensionirten Unterlieutenants Konstantin Kobler, vom Jahr
1857, ein Kapital von 500 fl.; für Unterstützungen an arme Unteroffiziers-
und Soldatenkinder des 2. Infanterieregiments; competent: das
Offizierskorps.
Des Generallieutenants und Generalkapitäns der Leibgarde der Hart-
schiere Max Graf v. Preysingmoos, vom Jahr 1836, das Kappler-
Bräuanwesen zu München, 1838 um 83000 fl. verkauft; die Zinsen zu
"“ dem Offiziers-, zu ¼ dem Unteroffiziers-Unterstützungs-
Fond; competent: siehe diese Fonds.
Der Generallieutenantswittwe Karoline v. Theobald, vom Jahr
1846, ein Kapital von 60000 fl.; Präbenden zu 200 fl. an ledige, mindestens
36 Jahre alte Töchter von Offizieren, Aerzten cc., vom Haupt-
mann bis zum Sekondlieutenant abwärts. Vertheilungstag der 24. Mai;
competent: eine Kommission von Offizieren unter der Kommandantur
Nürnberg.
Zustiftung eines Ungenannten, vom Jahr 1861, ein Kapital von
100 fl. österr. Währ. 5½ 0.
Der Hauptmannswittwe Josephine Diez, geb. Freiin v. Pflummern,
vom Jahr 1863, ein Kapital von 66170 fl., Präbenden und Bedingungen
wie bei der Theobald'’'schen Stiftung; competent: eine Kommission von
Offizieren der Kommandantur München.
Der Oberlieutenantswittwe Rosina v. Viatis, vom Jahr 1861,
Kapital von 3000 fl.; die Zinsen an ihrem Todestage, dem 18. Oktober,
an 6 in Nürnberg heimathberechtigte Wittwen vom Gemeinen bis
zum Feldwebel aufwärts.
c) Als Dienstprämie:
Die Stiftung des pens. char. Generalmajors Wilh. Caries, vom
Jahr 1870, Kapital von 400 fl.; die halbjährigen Zinsen im Wechsel je
einem braven, längere Zeit dienenden Unteroffizier des 2., dann des
4. Infanterieregiments; competent: der Regimentskommandeur.
Von den vielen namhaften Zustiftungen ist dem Andenken an eine Person
gewidmet:
Zum Unteroffiziers= und Soldaten-Unterstützungsfond die des Gesanglehrers
und Kompositeurs K. J. Bischoff-Pilati in Frankfurt a. M., vom Jahre 1871,
ein Kapital von 800 fl., die Zinsen jährlich am 6. August zu Ehren seines in der
Schlacht bei Wörth gefallenen Neffen, des Unterlieutenants Philipp Grafen
von Wolkenstein-Rodenegg, vorzüglich an arme bedürftige Soldaten des
2. Bataillons 2. Infanterieregiments oder deren Hinterbliebene zu vertheilen.
II. Die bei den Armeeabtheilungen bestehenden Stiftungen
verfolgen meist gemischte Zwecke; einzelne jedoch sind auch besondern Be-
stimmungen gewidmet.
a) Für den Unterricht dienen die Stiftungen:
Des pens. Hauptmanns Anton Königsacker, vom Jahr 1870, der
Bibliothek des 10. Infanterieregiments eine Bücher-, Landkarten-,
Kupferstich= und Zeichnungen-Sammlung, nebst 1000 fl. Kapital zum Zweck
der Erhaltung dieser Bibliothek und zu Neuanschaffung von Werken.
Des Majors Julius v. Grimmel, vom Jahr 1865, ein Kapital
von 2000 fl.; zur Unterstüung an Unteroffiziere und Soldaten des ehem.
3. Ulanenregiments zur Erziehung ihrer Kinder, sofern sie talentvoll