Full text: Heerwesen und Dienst in der königlich bayerischen Armee.

A. Der Anzug. 539 
9. Das Futter der etatmäßigen Waffenröcke besteht aus Tuch von der 
Grundfarbe des Waffenrocks bei dem mit Steifleinwand unterlegten Kragen, ferner 
den sichtbaren Rändern der Aermelaufschläge, 2 cm. breit, und den Vordertheilen 
des Leibes, oben 5 cm., unten 8 cm. breit; 
aus ungebleichter Leinwand in den Rockärmeln und im Rockleib; 
aus einer Zwilcheinlage beider Vordertheile auf der Brust — ohne 
weitere Wattirung; 
dunkelgrauer Kanevas (K.-M.-R. v. 31. Mai 1873) für die Rock- 
chöße. 
Auf der linken Brustseite ist im Futter eine Tasche mit horizontaler Oeffnung, 
14 cm. breit, 18 cm. tief, für ein Notizbuch 2c. berechnet, angebracht. 
Das Schoßfutter für Offizierswaffenröcke ist von schwarzem, jenes der Generale 
von rothem Stoff. 
Das Futter darf nirgends, auch nicht am Rockkragen, den Rand überragen. 
b. Der zweireihige Wasfsenrock. 
Diesen tragen Ulanen und Chevaulegers. 
(Wo keine Aenderungen angeführt, sind Schnitt und Ausmaaße wie bei a.) 
Zu 2. Der Leib. Jedes der beiden Vordertheile endigt nach vorne gleichheitlich 
in einer Klappe, welche mit 7 Knopflöchern versehen ist. 
Der obere Rand der Klappe läuft von der Hafte an 8,5 cm. lang um den 
Kragenausschnitt, wendet sich dann in einer Breite von 9,5 gegen die Achsel, und 
von da mit etwas eingebogenem Schnitte abwärts bis zur Gürtelnaht. 
Die obere Breite ist Zmal ausgezackt, und die Entfernung von der Kragenhafte 
zum äußern Zacken beträgt in gerader Linie 16 cm., während in der Gürtellinie 
die Klappe nur 5,5 cm. breit ist. 
Das oberste Knopfloch ist im mittlern Zacken, 10 cm. unter ihm steht das 2.; 
das unterste liegt 1 cm. über der Gürtelnaht und die übrigen vertheilen sich 
zwischen beiden letzten. 
2 Linche Klappen können abwechselnd nach Außen getragen werden (gewöhnlich 
ie linke). 
Beide Klappen haben am vordern Rand farbige Vorstöße. 
Das Rückenblatt ist so geschnitten, daß sämmtliche Ränder sich nach oben 
bogenförmig an die hintere Aermelnähte anschließen; bei den Ulanen sind an den 
Seitennähten karmoisinrothe Vorstöße. 
Zu 3. Der Aermel. Die hintere Naht hat, dem Schnitte des Rückenblattes 
entsprechend, eine Biegung, zwischen Ellbogen und Achsel beginnend, um in fortge- 
setzter Rundung in die Seitennaht des Rückenblatts überzugehen. 
Bei den Ulanen hat diese rückwärtige Aermelnaht einen karmoisinrothen Vorstoß. 
An den Waffenröcken der Chevaulegers braucht auf das Zusammentreffen 
dieser Nahten nicht so sehr Rücksicht genommen zu werden. 
Die Ulanen tragen den Aufschlag mit Spitze; die Chevaulegers den einfachen 
Aufschlag; beide von der Mannschaft offen, von den Offizieren geschlossen. 
4. Die Rockschöße sind um 7 cm. kürzer, als bei a., greifen vorne beide 
gleichmäßig um 6 cm. über die Leibesmitte, rückwärts am Reitschlitz um 4 cm. 
und sind mit einem Kreisbogen wie beim Rockkragen abgerundet. Sämmtliche 
äußere Schoßränder haben farbigen Vorstoß. 
Taschenöffnung 12 cm. lang, Tasche 16 cm. hoch, 20 cm. breit. 
5. Schoßtaschenleisten 20 cm. lang. 
9. Die Paraderabatten, nach der Regimentsfarbe, so in die Brustwölbung 
geschnitten, daß sie aufgeknöpft die Klappen genau decken; sie schneiden mit der 
Gürtellinie ab. 
10. Das Futter ist bei den Klappen vom Grundtuch des Waffenrocks. 
c. Der Ueberrock. 
Die Generale, Generaladjutanten und Generalstabsärzte tragen den Ueberrock. 
1. Der Kragen wird ohne Stickerei und Litzen getragen.
	        
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