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Nachträge zur Eichordnung vom 16. Juli 1869 (besondere Beilage zu
Nr. 32 des Bundes-Gesetzblattes) und zu der Bekanntmachung
vom 15. Februar 1871, betreffend die Eichung und Stempe-
lung von Maaßen und Meßwerkzeugen für Brennmaterialien
sowie für Kalk und andere Mineralprodukte (besondere Bei-
lage zu Nr. 11 des Reichs-Gesetzblattes). Vom 25. Juni 1872.
Auf Grund von Artikel 18 der Maaß- und Gewichtsordnung vom 17. August
1868 hat die Normal Eichungekommison des Deutschen Reichs folgende
Nachtrags-Bestimmungen zur Eichordnung vom 16. Juli 1869 und zu dem
Erlass vom 15. Februar 1871 (Beilage zu Nr. 11 des Bundes-Gesetzblattes)
erlassen.
Vierter Nachtrag zur Eichordnung.
Zu §. 4.
Die Stempelung der Längenmaaße betreffend.
Zur Beglaubigung der eichamtlichen Prüfung der auf einem Maaßstabe
vorhandenen Eintheilung wird hiermit zusätzlich bestimmt, daß alle Maaße, welche
zwischen den maßgebenden Endmarken oder Endflächen irgend eine Eintheilung
enthalten, noch mit einem Stempel zu versehen sind, welcher auf der Ein-
theilungsfläche möglichst nahe der Reihe der Eintheilungsmarken und der Mitte
des Maaßes anzubringen ist.
Zu §. 8.
Die Form der Flüssigkeitsmaaße betreffend.
Die Weite des Halses kann bei Flüssigkeitsmaaßen von 10 Liter, 20 Liter
und größerem Inhalt, welche cylinder- oder tonnenförmig mit engerem cylindri-
schem Halse herzustellen sind, bis zu 15 Centimeter betragen.
Zu §. 18.
Die Beschaffenheit der Hohlmaaße für trockene Gegenstände
betreffend.
Dauben- oder Stabmaaße, bei denen die Dauben statt mit Eisenringen
mit mehreren hölzernen Reifen umlegt und verbunden sind, können bis zu
5 Liter Inhalt zugelassen werden.