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Geschenk. Aber nicht also dachte das spanische Volk.
Es erhob sich im allgemeinen Aufruhr, als Napoleon
die spanische Krone seinem Bruder Joseph verlieh, und
dieser mit großer Heeresmacht den castilischen Boden
betrat. England unterstützte den furchtbaren Aufstand.
Noch standen 200,000 franzöbsische Krieger auf deut-
scher und polnischer Erde, und Rußland und Frankreich
in freundlichen Verhältnissen. Dennoch, ermumtert durch
England und durch die wachsenden Verwirrungen Spa-
nieus, hielt es Oesterreich für Zeit, sich zu einem großen
Augenblick vorzubereiten. Der Augenblick aber schien
nahe, daß Napoleon mit dem großten Theil seiner
Streitkräfte jenseits der Pprenäen festgehalten, dies-
seits des Rheins kraftlos bleiben würde. Allerdings
erkannte Napoleon die Gefahr, als er die ungeheueren
Rüstungen Oesterreichs vernahm, welches pltzlich seine
Heermenge auf 300,000 Streiter erhob, und die ganze
Bevolkerung des Kaiserstaates zu den Waffen rief. Er
begungte sich nicht, Aufklärung über diese Rüstungen zu
begehren, sondern ließ seine Heerschaaren in Deutschland
drohende Stellungen gegen Oesterreich nehmen, und for-
derte die mächtigeren Fürsien des Rheinbundes auf,
ihren Zuzug zum Bundesheer in Lagern bereit zu
halten.
So gewann, nach kaum begonnener Waffenruhe
Alles im südlichen Deutschland von neuem kriegerisches
Ansehen. Bei Pirna und Stolpen zogen die Sachsen,
bei Schwäbisch= Gemünd die Würtemberger, bei Platt-
ling, bei Augsburg und Nürnberg drei Divisionen der
Baiern in Lager.)
*) Die Zusammensetzung der drei Diolsionen der Baiern
war folgende: