Pas Perisqᷣt Neich und seiur eintelnr Glleder. (April 22.) 117
andere höhere Lehranstallen besuchen. Das humanistische Gymnasium ist
ein unersetliches Mittel der Erziehung, es hat die hohe Blüte des deutschen
Bolkes herbeigeführt. Wir si nb deshalb immer voll für das humanistische
Gymnasium cingetreien, und wie
chischen durch das Englische. Der Extemporaleerlaß dens Antemissere
ist sehr einschneidender Natur. Er gehl davon aus, dah die Extemporalien
einseitig für d Beurteilung der Leistung des Schülers orswehber worden
sind, zu häufig geschrieben wurden, daß in manchen eine große Fülle ge-
suchter Schmiesh geitoo das Studium dem Schüler verleidete und erschwerie,
und daß sie die Schüler *n“ machten, und einen unenräglichen Druck auf
sie ausübten. Gewiß sollen zur Beureilung der Schüter auch die häus-
lichen und die m nicchen Klaisenleistungen herangezogen w Firhe Aber in
Überfüuten Klassen kann der Lehrer den Shüer nicht so oft herannehmen,
um seine Li beurteilen zu können. Da sind Extemvoralien ein sehr
erwünschter Maßstab. Die schriftlichen Klassenarbeiten wurden %rn her
allerdings zu allerlei schwierigen ksteleien, mißbraucht; es ist . daß
diese Auswũchse bekelüigt werden. Aber was wird nun an die Stelle der
Extemporalien gesetzt? Am Schluß der Stunde sollen als Ersab Säße
diktiert und alle vier bis sechs Wochen schriftliche Klassenarbeiten gejchrieben
ist die Aessenerbei ein Idecal, aber der Zeitraum von
vier bis sechs Wochen ist zu lange. Es geht auch zu weil, wenn die Ar-
beiten nur zensiert werden, cur vie Marsahl der Schüler die Ausgaben
genügend lösen. Damit wird der Segen der Einrichtung wieder vollständig
aufgehoben. Unter den * Schülern einer Normalklasse sind doch unter
allen Umständen zehn, die nicht mitkommen, sei es, daß sie niut befähigt,
oder daß sie faul sind; diese Quantité négligenble würde es
aben, die ũbrige Alasse zum Ardeiten oder zum Anscefen. onzuhihten,
Lehrer wird badurch ebenfalls in seinem Urteil über die Leistungen
seiner Schhler eingeschränkt, zumal auch die Technik der unerlaubten Hilfs-
mittel, der Uebersenungen und sonstigen Eselsbrücken eine ungeahnie Voll-
lommenheit erreicht hat und eine Täuschung des Lehrers über die Fähig-
keiten des Schülers weit leichter als früher ermöglicht. Wenn nun der
Junge iden bleibt, wird ein Strm der Entrüstung der Eutern die Folge
sein, denn der Junge hatte ja doch allen Aniorderungen entsprochen.
Wird der Schüler aber versetzt und sieht er schliestlich vor dem Abiturienten-
examen, so muß er RKlauinrarbei#en lieiern, und das kann er dann nicht:
da aber 7 alle durchsallen dürien, so wird eben das Nivean der Leistung
Errobgriek, Das halie ich auch für sehr bedenklich, gerade in einer Zeit,
o der Andrang, auch znbefähinter und ungeeigneter Elemente, so auher-
Aenlich groß ist. Es gehl durch unsere gauze Zeit ein semimentaler,
wehleidiger Zug, der die Schonung, das verönliche Wohlbelinden Aumunsten
der Leistung viel zu sehr in den Vordergrund stelll. Damit muß gebrochen
werden. Der Schiler muß auf der Schule Zucht und Beosberane
lernen; was Hänschen nicht lernt, lernt Haus nimmermehr. Die Sclbst-
zucht, das Sichzusummennehmen, das Sichlotetrieren. lerut man nicht
erst im praktischen Leben: damit muß ichon in der Schule angesangen
werden. Sonst häufen wir nur die Zahl der ut Existensen.
Leß (3. : Der nuliusmini#ter wird sich darüber nicht
wundern. ba der Exiemvoraleerlaß im Minelvunkt der Erörterungen bei
diesem Kapitel sicht, denn wohl noch nie hat ein Ministerialerlaß ein so
ausgedehmtes Auisehen erregt. Ich ho#ie ja auch meinerieils nicht, daß
meine Ausführungen erreichen werden, daß der Status quc anto wieder-
hergestellt wird: ich bringe aber meine Bedenken um jo mehr v#“ vor, als sie
von dem allergrößten Teil des Zentrums geleilt werden und nur eine lleine