Contents: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1831. (15)

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welche sonst schon Uebelbefinden und nahmemlich Durchfall zu erregen pflegten. 
An sich unbedenkliche Speisen und Getränke können durch ihre schlechte Beschaf- 
fenheit oder Bereitungsart, oder durch unpassendes Durcheinander-Genießen schäd- 
lich werden. Sehr nachtheilig hat sich überall das Trinken vom kaltem Wasser, 
oder kaltem, schlechten Bier unmittelbar, oder kurze Zeit nach dem Genusse von 
schon an sich wenig zutraglicheren, oder nach Ueberfüllung des Magens mit 
übrigens dienlichen Speisen und Getränken erwiesen. 
Fette, schwere, sehr kalte, gahrende, wässerige, saure und scharfe Nah- 
rungemittel begünstigen die Anlage zur Cholera. Dahin gehören z. B. Speck, 
Schmalz, hartgekochte Eyer, scharfer Kase, schwere Mehlklöse, fettes Kuchen= und 
Backwerk, Weintrauben, Zwetschen, Pflaumen, Pfirschen, saure Birnen und 
Aepfel, Gurken, Melonen, auch wenn sie reif sind, Sauerkraut, Grünkohl, Weiß- 
kraut, Kohlrüben, Pilze und Petersilie. Selbst gekochtes — frisches oder gewelk- 
tes — Obst ist nun unbedenklich zu genießen. Kann man den Genuß des einen 
oder des anderen dieser Dinge nicht umgehen: so sey man dabey besonders mäa- 
ßig und verbessere sie durch reichlichen Zusatz eines passenden Gewürzes, z. B. 
des Kümmels, des Ingbers, von Zwiebeln, Pfesser, Muskatennüssen, Gewurz= 
nelken, Zimmet, Anis u. s. w 
Kalte oder saure Milch, Buttermilch, sehr kaltes Wasser, Limonade und 
Gefrorenes können sehr leicht schädlich werden. Ganz besonders zu widerrathen 
ist aber der übermaßige Genuß geistiger Getranke, vor allem anderen des Brant- 
weins. Brantweintrinker wurden überall vorzugsweise von der Krankheit be- 
fallen und unterlagen derselben fast immer. Es mussen sich daher diejenigen, 
welchen der häufige Genuß des Branntweins zum taglichen, größtentheils eingebil- 
deten Bedürfnisse geworden ist, nach und nach wenigstens auf die Halfte ihrer ge- 
wöhnlichen Portion beschränken, nur Wachholder-, Pomeranzen-, Kalmus-, Küm- 
mel= oder Anis-Branntwein zu sich nehmen und sie dürfen sich niemahls betrinken. 
Dem gewöhnlich schlechten Kaffec, dessen sich unbemittelte Personen zu bedienen 
pflegen, ist eine Suppe von schwach geröstetem Mehl, Brot, Kartoffeln mit et- 
was Kümmel, Zwiebeln und Kärbel, oder eine Biersuppe stets vorzuziehen. 
Zu empfehlen ist im Allgemeinen der Genuß von mehligen Speisen, von 
gutem, altbackenem Brote, von Semmel, Reiß, Gries, Graupen, Fadennndeln, 
Hafergrütze, Sago, von guten Kartoffeln; ferner von Mohrrüben, Sellerie, 
Schwarzwurzeln, grünen Erbsen, Bohnen, Spinat u. s. w. 
Zu den Fleischspeisen wähle man vorzugsweise Kalbs-, Rind= oder Ham- 
melfleisch, Geflügel und Wildpret. Frisches Fleisch ist zweckdienlicher als ge- 
rauchertes oder gepökeltes. Obst und Fische genieße man stets mit Vorsicht und
	        
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