führung der Zweifelnden in den Schoß der Kirche und
Stärkung derselben gegen die „häretische Pest der Zeit,“
wie der Geschichtschreiber und Lobredner der Jesuiten,
Professor Buß, die Reformation nennt. Die Mittel zum
Leben und Wirken gaben ihnen, wie Loyola's Briefe zeigen,
spanische Freunde und Freundinnen in Hülle und Fülle.
In Venedig trafen sich dann die Genossen, durch einen
Savoiarden und zwei Franzosen auf zehn vermehrt; sie
hatten auf dem Wege alle Tage die Messe gehört und
kommuniziert und trugen stets den Rosenkranz um den Hals,
um in ketzerischen Gegenden ihren Glauben offen zu bekennen.
Die Kriegsereignisse der Zeit verhinderten ihre Reise nach
dem heiligen Lande; sie stellten sich daher Paul III., dem
ersten Papste seit der Kirchentrennung, welcher wieder ein
wirklicher Papst war, vor, welcher sie ermutigte und unter-
stützte. Sie ließen sich, soweit sie es nicht schon waren, zu
Priestern weihen, zogen aber zerlumpt in Italien umher
und zeichneten sich vor der damaligen Masse der Geistlichen
durch ein äußerst strenges Leben aus. Im Jahre 1537
beschlossen sie, sich in Rom niederzulassen, und Loyola gab
nun seiner Gesellschaft den Namen „Compagnie Jesu“,
womit er ausdrücken wollte, daß sie eine Schaar geistlicher
Krieger im Dienste Jesu und seines irdischen Statthalters
werden solle. In Rom durchaus nicht günstig aufgenommen
und von dem üppigen Klerus verfolgt und angefeindet, ja
als Ketzer beschuldigt, wußten sich die ersten Jesuiten durch
die Energie und Redegewandtheit ihres Stifters gegenüber
allen ihren Neidern geltend zu machen und empfingen von
Paul III. hohe Beweise der Gunst, worauf sie den gewöhn-
lichen drei Gelübden ein viertes, das der unbedingten Hin-
gabe an den Papst beifügten. Noch hatten sie Feinde unter
den Kardinälen; aber fürstliche Gönner wirkten für sie, und
am 27. Sept. 1540 bestätigte der Papst durch die Bulle-
„Regimini militantis ecclesiac“. die von Loyola entworfene