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in seinen « Univ. theologiae moralis recept. sententiac»
(Lyon 1652— 63) sagt (Tom IV, I. 33, scct. 2, probl. 65,
u. 300, p. 336): TNon peccat, qui ob bonum finem in
actibus ex natura Sua malis delectatur= (der sündigt nicht,
welcher sich wegen eines guten Zweckes an ihrer Natur nach
schlechten Handlungen ergötzt). Finis enim, so heißt es
nach Beleuchtung obigen Satzes an obscönen Beispielen dann
weiter, edat specificationem actibus ct ex bono vel malo
fine boni vel mali redduntur? (denn der Zweck giebt den
Handlungen ihren eigentlichen Charakter, und durch einen
guten oder schlechten Zweck werden die Handlungen gut
oder schlecht). Der nämliche Satz findet sich auch in den
Schriften der Jesuiten Sotus, Toletanus, Navarra, Vasquez,
Sanchez, Lessius, Sayre, Sylvester u. a. Bei Carolus
Antonius Casnedi Crisis theologica: (Lissabon 1711)
zitieren wir in dieser Beziehung Tom. I, disp. 7, sect. 2,
8 5, nu. 87, p. 219, wo es heißt: «nunquam posso pec-
cari sine advertentia ad malitiam, nunquam cum bona
intentione: (niemals könne ohne Hinwendung zur Bosheit,
niemals mit einer guten Absicht gesündigt werden)
und Tom. 2, disp. 14, sect. 4, § 3, n. 120, p. 381, wo
geschrieben steht: -Bonum morale non pendet nisi a
indicio operantis, quod sive sit, sive non sit materialiter
conforme legi Dei, dummodo ut est sub iudicio prudenti,
Ssit formaliter Cconforme legi Dei, ut ab operante appre-
hensac, satis est Deo, qui primario operantis intentionem
consideret? (ob eine Handlung moralisch gut sei, hängt nur
von dem Urteile des Handelnden ab, welches für Gott, der
ja vorzüglich auf die Absicht des Handelnden sieht, genug
ist, es mag nun materiell dem göttlichen Gesetze entsprechen
oder nicht, wenn es nach verständigem Urteil und formell
dem göttlichen Gesetze entspricht, wie dieses vom Handelnden
aufgefaßt ist). Jakob Illsung sagt in seinem „Baum der
Weisheit rc.“ S. 153: Cui licitus est finis, illi licet