Full text: Die Jesuiten, deren Geschichte, Verfassung, Moral, Politik, Religion und Wissenschaft.

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und ähnlichen Ordens, der Redemptoristen oder Liguorianer 
war und sich nicht gescheut hatte, zu behaupten, Christus 
selbst habe solche Kunstgriffe gebraucht (Gury casus cons- 
cient. Ratisb. 1865, pars I. de octavo pracc. Decal. 
pag. 128, No. 415)1I! Einem Jesuiten erscheint also das, 
was andere Leute als Lästerung einer göttlichen Person auf- 
sassen, als Lob derselben! Jesus hat gesagt: „wenn man 
dir auf die eine Wange schlägt, so biete auch die andere 
dar!“ Seine angeblichen Nachfolger Fagundez, Filliucius, 
Escobar, Gury u. a. aber erlauben, Verleumdung durch 
Verleumdung, Schimpf durch Schimpf zu vergelten (Escobar 
Tom. IV, pag. 368, Probl. I. No. 86), und zwar — zum 
Heile des Beschimpfers, damit er nicht übermütig werde und 
damit ihn Andere weniger achten!! Ja, es wird sogar er- 
laubt, einem Andern ein falsches Verbrechen anzudichten, 
um vor Gericht der Tortur oder außer Gericht schwerem 
Schaden zu entgehen (Sotus, Lessius u. A., bei Escobar 
#. a. O., pag. 373). Escobar, Lessius, Navarra u. m. A. 
gestatten auch die Eröffnung fremder Briefe, von denen man 
ein Übel „fürchtet,“ oder auch aus Neugierde, wenn man 
onichts bedeutendes“ darin enthalten glaubt! Sollte aber 
unerwartetes Übel daraus erfolgen, so ist der Neugierige 
nach Molina zu keinem Ersatze verpflichtet (Escobar a. a. 
O. pag 375 f.). Dasselbe gestattet auch Gury (Compend. 
Pars I, pag. 221, No. 471). 
Dies führt uns auf andere Vergehen gegen die Näch- 
stenliebe. So gestatten mehrere jesuitische Moralisten, durch 
Einflüsterungen einen Andern aus der Gunst eines Hoch- 
stehenden zu verdrängen, indem man Fehler desselben auf- 
deckt, — ein einem Andern zugedachtes Erbteil für sich 
selbst zu erbitten, — einem Sünder Krankheit zu wünschen, 
damit er sich bekehre, oder den Tod, damit sein Unrechtthun 
aufhöre. — Einem das Gut, um das man ihn gebracht, wenn 
er den Schädiger beschimpft hat, nicht zu erstatten, — Tote
	        
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