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Es ist dies die in England entstandene und bereits in den
meisten Ländern Europas, sowie in vielen überseeischen ver—
tretene Fédération britannique, continentale et générale
(gegründet 1875 in London). Dieser von jeder politischen
oder religiösen Partei und von jeder Staatsgewalt unabhängige
Bund hält regelmäßige Kongresse (alle drei Jahre) und
Konferenzen (jährlich) in verschiedenen Hauptstädten ab.
Derselbe hat in seiner Zeitschrift, dem seit 1876 (jetzt in Genf)
erscheinenden „Bulletin continental“ nachgewiesen, daß alle
Systeme der Sittenpolizei, die darauf ausgehen, die Prosti-
tution zu regeln, sich als vollständig erfolglos erwiesen haben.
Er verwirft dieselben und stützt sich unter anderen Gründen
auf die folgenden: Daß die obligatorische ärztliche Unter-
suchung der Frauen das menschliche Gefühl empört; daß
diese Untersuchung nur eine gewisse Anzahl Prostituierter
trifft; — daß man sich nicht auf dieselbe verlassen kann,
um die schwerste Form konstitutioneller Syphilis zu erkennen
und deren Fortschritten Einhalt zu thun; — und daß sie
folglich für die Gesundheit der untersuchten Frauen nur eine
höchst trügerische Gewähr leistet. Der Bund spricht sich
ferner dahin aus:
„Jedes System, das die Prostitution organisiert, regt
zur Ausschweifung an, vermehrt die Zahl unehelicher Geburten,
entwickelt die heimliche Prostitution und drückt die öffentliche
und persönliche Sittlichkeit auf eine niedrigere Stufe herab."
„Die obligatorische ärztliche Untersuchung der Prosti-
tuierten, auf der das polizeiliche Regulierungs-System beruht,
ist eine um so grauenhaftere Schmach für die Frau, als sie
die von ihr gewaltsam unterworfenen Unglücklichen vollends
ins Verderben reißt, indem sie den Rest von Schamgefühl
zerstört, der noch bei den Verworfensten vorhanden sein kann."“
„Es ist erwiesen, daß die polizeiliche Regulierung der
Prostitution ein großes Hindernis für den Erfolg von
Rettungswerken ist, da die offizielle Einschreibung und die