Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

— 9 — 
Am Eingange der Reformen steht die Sä— 
kularisation der Klöster, eine Nachwirkung der 
durch den Frieden von Luneville herbeigeführten 
Säkularisation der Bistümer. Säkularisation 
heißt Verweltlichung. Sie gab das Ubermaß 
dessen, was die Kirche von Gütern dieser Welt 
an sich gezogen hatte, weltlichen Händen zurück, 
war also der Rückschlag gegen eine Verwelt- 
lichung der Kirche in anderem Sinne. Die Not- 
wendigkeit dieses Rückschlages wird niemand 
leugnen, der den Umfang des kirchlichen, be- 
sonders klösterlichen Besitzes und die Folgen 
dieser Güteranhäufung in der „toten Hand“ 
überschaut. Erstreckte sich doch in Altbayern das 
Obereigentum der Kirche auf 56 Prozent der 
Bauerngüter im Lande! Der Vollzug der Klöster- 
aufhebung war freilich, da man zur Bezahlung 
einer schweren Kriegskontribution schleunigst des 
Geldes bedurfte, übereilt und unpraktisch und 
gestaltete sich, da nicht überall ehrenwerte und 
taktvolle Beamte damit betraut wurden, zu- 
weilen sogar zu einem Akte von abstoßender 
Brutalität. 
Daß in den kirchlichen Territorien wie Würz- 
burg, Bamberg, Freising, Kempten das ganze
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.