Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

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Ausführung der Ludwigs- und Briennerstraße 
in der Länge, wie sie geplant seien, einer Be— 
völkerung bedürfe, die für München niemals 
denkbar sei. Und wenn sich anfangs wohlver— 
dienter Spott über die Münchener ergoß, daß 
sie in ihren Bilder- und Skulptur-Theken durch 
ständige Abwesenheit glänzten, werden heut— 
zutage München und Nürnberg in Liebe und 
Verständnis für die Kunst von keiner deutschen 
Stadtbevölkerung übertroffen, von äußerst we— 
nigen erreicht. Mögen nun andere deutsche 
Städte, darunter Berlin mit reicheren materiellen 
Mitteln, den Wettstreit in der Kunstpflege mit 
der bayerischen Hauptstadt aufgenommen haben! 
Es liegt doch keine Überhebung und keine Un— 
klarheit in unserem Bewußtsein, daß bei uns 
zwischen dem Durchschnittsfühlen und Denken 
des Künstlers und der großen Masse keine so 
breite Kluft gähnt wie in Berlin, und daß unser 
Boden für Kunstpflege geeigneter ist als der 
nordische. 
Ist dann auch unter Maximilian II. ein auf— 
fallender Rückgang des architektonischen Ge— 
schmacks und unter Ludwig II., der doch so viel 
Geld für Prunkbauten ausgab und das Kunst—
	        
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