Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

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rungenschaft? Wer hätte es vor hundert Jahren 
für möglich gehalten, daß eine Zeit kommen werde, 
da fast auf jeder deutschen Hochschule auch Bayern 
lehren und da an dreitausend nichtbayerische, meist 
norddeutsche Studierende alljährlich die bayerischen 
Hochschulen besuchen! Es ist nicht Mode in 
München, den Gelehrten vorzügliche Achtung zu 
gewähren, schrieb ein bayerischer Beobachter am 
Beginn des 19. Jahrhunderts. JFetzt werden die 
großen Gelehrten des Vaterlandes, ein Westen- 
rieder, Fraunhofer, Ohm, Schelling, Liebig, 
Schmeller, Pettenkofer, gleich den Erfindern Sene- 
felder und Gabelsberger und den Dichtern Graf 
Platen, Rückert u. a. durch Denkmäler oder Stif- 
tungen geehrt, die Münchener Akademie der 
Wissenschaften wird von Bayern und Nichtbayern 
mit Schenkungen bedacht, aus dem Munde 
norddeutscher Gelehrter — wie erst jüngst des 
Hamburger Philologen Erwin Rohde — kann 
man es oft vernehmen, daß sie nirgend lieber 
als in München ihre Wohnstätte aufschlagen 
würden. Im Anfang des 19. Jahrhunderts 
erfreuten sich Ingolstadt-Landshut, Würzburg, 
Erlangen keiner besonderen Achtung unter den 
deutschen Hochschulen. Heute haben unsere Landes- 
Riezler, Das glücklichste Jahrhundert 3
	        
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