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Stetigkeit und Einmütigkeit reichstreuer und opfer-
williger Gesinnung wie seit der Begründung des
neuen Reichs. Wieder vergönnt ist uns allen
nun der freudige Nationalstolz, diese große Emp-
findung, die die Deutschen seit dem 16. Jahr-
hundert fast verlernt hatten. Und als Angehöriger
des mächtigen Deutschen Reichs genießt der Bayer
im Auslande Schutz und Ansehen, wie sie weder
seinen Ahnen unter dem Deutschen Bunde, no
vor hundert Jahren dem Reichsstädter oder dem
kurpfalzbayerischen, dem bischöflich würzburgischen
oder bambergischen Untertanen zuteil geworden
waren. Dankbar genießen wir die lange ersehnte
Einheit des Rechtes, der Münze, in Maß und
Gewicht, die Früchte der sozialen Reichsgesetz-
gebung. Dankbar erkennen wir an, welche Ver-
besserung unser Heerwesen durch den Anschluß
an Preußen erfuhr, welche Fülle trefflicher Eigen-
schaften die allgemeine Wehrpflicht im Volke ver-
breitet, aus welcher Hilflosigkeit unsere junge
deutsche Flotte uns rettet. Und Bayerns Einfluß
im Reiche ist jetzt größer, als er im Deutschen
Bunde und in den letzten Jahrhunderten des
alten Reichs gewesen. Hervorragende Posten in
der Reichsregierung wie in den letzten Jahr-