Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

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Theodor folgten die unwürdigen Subsidienver— 
träge mit Frankreich und England. 
Man muß diese Erinnerungen lebendig vor 
sich erwecken, um aus der Tiefe seiner Seele den 
Wunsch aufsteigen zu lassen, daß nie mehr die 
alte Zerrissenheit und Zwietracht in der Nation 
Raum gewinnen möge. Dies zu verneinen sind 
die nee und nein sprechenden Deutschen einig. 
Daß aber die Einheit noch vollständiger durch- 
geführt werden sollte, könnte nur wünschen, wer 
die Art und Geschichte der Deutschen verkennt. 
Zu fest wurzelt in allen Stämmen und ins- 
besondere bei den Bayern die Liebe zu ihren 
alten Dynastien, zu verschieden sind ihre Eigen- 
art, ihre Geschichte und ihre Bedürfnisse. Ein 
Staatswesen, dessen Beamte von Lindau oder 
Berchtesgaden nach Stallupönen oder Enydt- 
kuhnen versetzt werden könnten, würde einem 
Teile der Bevölkerung nur als eine Strafanstalt 
erscheinen. 
Freilich, unsere junge Machtstellung zu be- 
haupten fordert schwere Opfer. Aber die politische 
Einigung hat auch den schon vom Zollverein 
angebahnten Wohlstand gebracht, der uns be- 
fähigt, sie zu tragen. Mit wahrer Beklommenheit
	        
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