Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

— 45 — 
denken wir, welches Schicksal uns erwartet hätte, 
wären wir in die Periode des heißen Wettbewerbs 
der Nationen im Welthandel nicht als ein ge— 
einigtes, Ansehen gebietendes Volk eingetreten. 
Die Kluft zwischen unserem Wohlstande und dem 
der Westmächte, die sich älterer politischer Macht, 
ausgedehnter Küstenentwicklung, reichen Kolonial- 
besitzes und aus diesen Gründen einer älteren 
Handelsblüte und älterer Kapitalsbildung er- 
freuen, wäre in diesem Falle, statt sich auszu- 
gleichen, verbreitert worden. Damit kommen wir 
auf das Gebiet der Fortschritte, das der großen 
Masse am meisten einleuchtet, auf das materielle. 
Wollen wir die Größe des Zeitalters vor 
hundert Jahren zeichnen, so nennen wir Namen: 
Beethoven, Goethe, Schiller, Kant, Fichte u. s. w. 
Wir sind uns darüber völlig klar, daß die ideali- 
sierenden Wirkungen der Vergangenheit und des 
Heroenkultus nicht mitspielen bei dem Geständnis, 
daß unser Zeitalter seit dem Tode Bismarcks 
solchen Namen keine ebenbürtigen gegenüber- 
stellen kann und es wird uns vor Uberhebung 
bewahren, wenn wir dessen eingedenk bleiben, 
daß die Zeit unserer Großväter und Urgroßväter 
in dieser Richtung wirklich die „gute, alte Zeit“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.