Full text: Das glücklichste jahrhundert bayerischer Geschichte 1806-1906.

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Bayern gezwungen ist, seinen Kohlenbedarf meist 
aus dem Auslande zu beziehen (die Braunkohlen 
überwiegend aus Böhmen, die Steinkohlen aus 
dem Ruhrgebiet) und sich, was diesen wichtigen 
Handelsartikel betrifft, in drückender wirtschaft— 
licher Abhängigkeit befindet. Und wenn schon 
Montgelas die „verwünschte“ geographische Lage 
Bayerns beklagte, sind im Zeitalter des Verkehrs 
die Übelstände, die diese Ungunst bedingen: die 
weite Entfernung vom Meere und der Mangel 
an schiffbaren Flüssen, noch viel schlimmer wir— 
kende Faktoren geworden. 
Diese Erwägungen lassen die Bedeutung des 
Anteils, den Bayern trotz alledem an dem groß— 
artigen materiellen Aufschwunge genommen hat, 
um so gewichtiger hervorspringen. Im Beginne 
des 19. Jahrhunderts waren die furchtbaren 
Wunden, die der 30jährige Krieg dem Wohl- 
stand aller Stände und besonders den Gewerben 
geschlagen hatte, noch nicht völlig geheilt, zumal 
sie durch die feindlichen Invasionen unter Max 
Emanuel und Karl Albrecht neu aufgerissen 
worden waren. Dazu hinderten der Zopf und 
Zwang des Zunftwesens und die ängstliche Be- 
vormundung des Staates jede freie Bewegung.
	        
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